Während es in den ursprünglichen Kapiteln von „Astro Boy“, die in den
Jahren 1964 und 1965 erschienen, darum ging, das der stärkste Roboter der Welt,
gleich wie viele Roboter er auch zerstört, nicht immer der mächtigste Roboter
sein wird und ein Wettrüsten schließlich auch nicht zum gewünschten Ergebnis
für die Menschen hinter dieser Militarisierung führen kann, aktualisierte Naoki Urasawas (1960-)
Manga diese Problematik, wodurch dieses Werk nicht mehr auf den „Kalten Krieg“,
sondern auf militärische Konflikte nach dem Jahr 2001 verweist.
Obwohl sich
Urasawa ziemlich genau an den Handlungsverlauf der Vorlage „Der größte Roboter
auf Erden“ hält, gelingt es ihm dennoch eine unglaublich reichhaltige
Geschichte zu erzählen, die in Osamu Tezukas (1928-1989)
ursprünglichem Manga so nicht zu erahnen war.
Atom (Astro Boy) ist anders als in „Der größte Roboter auf
Erden“ nicht der eigentliche Protagonist, sondern der in Düsseldorf wohnende und
für die Europol arbeitende Roboter Gesicht. Das Erscheinungsbild der humanoiden
Roboter in „Pluto“
ist im Unterschied zum Manga Tezukas viel weiter dem menschlichen Erscheinungsbild angeglichen, mit diesem teilweise identisch.
Die Vorstellung, dass leblose Materie auf irgendeine Weise
lebendig werden könne, ist eine der wesentlichen Mythen der westlichen Welt,
man denke nur an die Schöpfung des Menschen in der Genesis. Aufgrund dieser
religiösen Motivik, verwundert es nicht, dass sich die Menschwerdung des
Unbelebten in der Kunst beziehungsweise in der Vorstellung der damit
konfrontierten Menschen festgeschrieben hat, es sei nur an Frankensteins
Monster, die „Eva der Zukunft“[1], den Prager Golem, Homunculi oder an die
Maschinenfrau aus „Metropolis“[2]
erinnert. Auch die Fantasien von Robotern haben ihren Ursprung in diesem
Denken, was insbesondere an den fiktionalen Überlegungen ersichtlich wird, die
die in Paris im Jahre 1738 durch den Mechaniker Jacques de Vaucanson
vorgeführten Automaten beförderten.[3]
Heutzutage, in einer Zeit, in der Transhumanisten die
Grenzen des Menschlichen auch auf digitale und mechanische „Lebensformen“
ausdehnen möchten,[4]
versucht wird für Menschenaffen Grundrechte geltend zu machen[5]
und die Selbstoptimierung des Individuums vermittels operativen Eingriffen
weiter vorangeschritten ist denn jemals zuvor in der Geschichte der Schönheits-
und Medizindiskurse[6], sind
die einstigen fiktiven Überlegungen in Form von humanoiden Robotern, Androiden[7],
und in einem „post-post-pornografische[n] Bildergebrauch“[8]
Sexmaschinen[9] in
einen realen Kontext überführt worden.
So hat die fortschreitende Technisierung damit begonnen die vormals
geltenden Grenzen des Menschseins zu verwischen und lässt derart bisher gültige
gesellschaftliche Normen fragwürdig erscheinen. Hierfür wesentlich war
vordergründig die Veränderung der Grenze zwischen Tier und Mensch „[i]n der wissenschaftlichen Kultur […] am
Ende des 20. Jahrhunderts […] [, welche] gründlich durchbrochen“[10] wurde
und zwar durch neue Wissenshorizonte, die Evolutionstheorie und Genetik während
der letzten zwei Jahrhunderte geschaffen haben.
In früheren Jahrhunderten gab es zwar stets „die Vorahnung
des Geistes in der Maschine. […] Doch grundsätzlich waren Maschinen nicht
selbstbewegend, […] nicht autonom. Sie konnten den Traum des Menschen nicht
erfüllen, nur nachäffen. Eine Maschine war kein Mensch, keine Urheberin ihrer
selbst“[11].
Jedoch haben inzwischen
[d]ie Maschinen des späten 20. Jahrhunderts […] die Differenz von natürlich und künstlich, Körper und Geist, selbstgelenkter und außengesteuerter Entwicklung sowie viele andere Unterscheidungen, die Organismen und Maschinen zu trennen vermochten, höchst zweideutig werden lassen.[12]
© Carlsen |
Maschinen beziehungsweise Mechanismen waren im Grunde in der
Entwicklung der Menschheit von Beginn an zugegen, denn sie sind an sich nichts
anderes als ein komplexeres, weiterentwickeltes und vom menschlichen
Bewusstsein konzipiertes Werkzeug, mit welchem sich seitens des Menschen
leichter arbeiten ließe. Dass hierbei künstlerische Vorstellungen stets den
tatsächlichen technischen Gegebenheiten voraus waren, gerade was menschenähnliche
Maschinen angeht, liegt auf der Hand.[13]
Jedoch wurde von den Künstlern gleichzeitig immer auch die wirkliche technische
Entwicklung berücksichtigt, was zum Beispiel bereits in der Literatur des
Mittelalters auszumachen ist.[14]
Gerade jedoch an der Stelle, an welcher Maschinen von ihren
Benutzern als weitaus mehr als nur funktionale Werkzeuge wahrgenommen wurden,
an ebenjener Stelle, an der gewissermaßen eine Spiritualität[15]
einsetzte, die der Materie mehr zustand als ihre schlichte Gegenwart,
entstanden unter anderem Vorstellungen und Konzeptionen von komplexeren mechanischen Apparaturen, die dem
Menschen nachempfunden sein konnten. Auch wenn inzwischen die Technik so weit
vorangeschritten ist, dass selbstbewegende Maschinen gewöhnlich und
intelligente denkbar geworden sind, bildet die Kunst doch noch immer den
größten spekulativen Raum, was Zukunftsvisionen autonomer Mechanismen betrifft,
aber beileibe nicht mehr den einzigen.
In diese geschichtliche und gedankliche Entwicklung fällt
ebenfalls die Konzeption der Figur „Astro Boy“ und hierdurch auch die Prämisse
unter der der Manga „Pluto“ verfasst wurde.Im 1975 nachträglich geschrieben und publizierten Kapitel
„Die Geburt von Astro Boy“, welches davon erzählt, dass Atom (Astro Boy) als
Ersatz für den verstorbenen Sohn Tobio von Dr. Tenma geschaffen wurde, jedoch
seinen Sohn nur anfänglich ersetzen konnte, tritt die Vorstellung eines
konstruierten Menschen, der gleichzeitig vor allem als ein reales Gegenüber
gesehen wird, auf. In den ersten Worten des Erzählers dieses Kapitels, wird
zudem gleichfalls die Entstehung von Robotern und ihre Interaktion mit den
Menschen hinterfragt. Dort heißt es: „Warum erschaffen Menschen Roboter? Warum stellen
Menschen Roboter her, die menschliche Arbeit verrichten? Niemand weiß es mit
Sicherheit, aber seit antiker Zeit haben Menschen nach Stellvertretern oder
lebenden Puppen, die wie sie aussahen, verlangt. Ab einem gewissen Zeitpunkt
hatten Menschen Automaten oder mechanische Puppen konstruiert. In jüngerer Zeit
schufen sie Manipulatoren und elektronische Gehirne, ganz langsam Stück für
Stück wurden wahre Roboter lebendig…“[16]
© Carlsen |
Während im Manga „Astro Boy“ hauptsächlich das Äußere und zu
einem kleinen Teil die Gefühlswelt der Roboter menschenähnlich ist, werden in
„Pluto“ die Roboter weitaus stärker in ihren Wahrnehmungen und Empfindungen anthropomorphisiert.
Die Fiktion ermöglicht es, darüber hinwegzusehen, dass „[e]in Mikrophon […]
kein Ohr, eine Kamera […] kein Auge und ein Computer […] kein Gehirn“[17]
ist. Dennoch wird diesen humanoiden Maschinen die elementarste Eigenschaft des
Lebens so gut wie nie unterstellt, nämlich die Fähigkeit der Fortpflanzung.
Im Regelfall entfällt die geschlechtliche Fortpflanzung,
auch wenn es in Mangas durchaus eine Nachkommenschaft von Androiden gibt, etwa bei
Arale und Obotchaman im 16. Band[18]
von „Dr. Slump“, denn dort wird für die Beiden ein kleiner humanoider Roboter
als Babyersatz gebaut. Auch in „Pluto“ ist dies so, denn im ersten Band gibt
der androide Roboter Brando Kommissar Gesicht zu verstehen, dass er sich und
seiner mechanischen Frau durch seine Preisgelder fünf künstliche Kinder gekauft
hat.[19] Trotz ihrer hierdurch offensichtlichen Geschlechtslosigkeit werden diese
menschenähnlichen Roboter sexualisiert, gerade was ihr Erscheinungsbild, aber
auch ihr Benehmen und sogar ihr geschildertes Denken angeht.
© Carlsen / picti mundi |
„Cyborgs sind Geschöpfe in einer Post-Gender-Welt“[20],
ist bei Donna Haraway in „Ein Manifest für Cyborgs“ zu lesen. Jedoch sind dies
maschinelle Mechanismen, Roboter, Automaten und Androiden ungleich mehr. Dementsprechend
träumen diese humanoiden Mechanismen „nicht von einem sozialen Lebenszusammenhang nach dem Modell
einer organischen Familie“[21]. Aber
weshalb werden sie in der Kunst, hier im Falle von Mangas, in derart
klassischen Rollenbildern und deren Denkweisen präsentiert? Beim Cyborg C18 in
„Dragon Ball“ mögen solche Geschlechtervorstellungen, aufgrund der menschlichen
Herkunft noch denkbar sein, aber bei den Androiden in „Pluto“, der Familie
Brando, bei den Gesichts oder bei Astro Boy und seiner Schwester, ist es logisch
nicht mehr nachvollziehbar, weshalb sie menschengemachte Vorstellungen für sich
und ihre Existenz vereinnahmen.
© Carlsen |
Im Falle von Urasawas Manga wird vor allem an
diesen Stellen menschliche und mechanische Existenz gegeneinandergestellt,
wodurch dem Lesenden die Fragen gestellt wird: „Was macht den Menschen aus?“
und „Was ist menschlich?“ Hierdurch nehmen die verschiedenen Roboter in „Pluto“
eine Funktion ein, die früher etwa in alten Geschichten Monstern
zugeschrieben worden war.
Naoki
Urasawa ist dieses Verhandeln des Menschseins jedoch nur deshalb möglich, da generell
gesagt werden kann, dass das Anthropomorphisieren von Maschinen für den
Menschen zwangsläufig immer auch Geschlecht und Geschlechtsidentität bedeutet.[22]
Weshalb „der Mensch [wenn er] eine ,emotionale‘ Beziehung zur Maschine
herstellen [will], indem er sie menschlich erscheinen lässt, […] die Fantasie
eines wechselseitigen Begehrens nicht unterbinden“[23]
kann. Dem Menschen scheint es demnach nicht
möglich zu sein, Maschinen aus seinen Vorstellungswelten zu entlassen und als
etwas Unbestimmtes, abseits von seinen gewohnten Ordnungssystemen, zu
akzeptieren.[24]
Daher lässt
sich auch feststellen, „dass die Gefahr der Zukunft [in den neueren
Entwicklungen des Science-Fiktion-Genres] von weiblichen Sex-Robotern und
männlichen Kriegs-Robotern ausgeht.“[25], was sich zumindest in
Bezug auf die Kriegsroboter ebenfalls in „Pluto“ zeigt.
© Carlsen |
Primärliteratur
Tezuka, Osamu: Astro Boy Omnibus Volume 1. Dark Horse
Manga, Milwaukie (OR) 2015.
Tezuka, Osamu und Naoki Urasawa: Pluto. Urasawa X
Tezuka. Band 1. Carlsen Verlag, Hamburg 2010.
Toriyama, Akira: Dr. Slump 16. Carlsen Verlag, Hamburg
2001.
Sekundärliteratur
Amedick, Rita: Wasserspiele, Uhren und Automaten mit Figuren
in der Antike. In: Klaus Grubmüller und Markus Stock: Automaten in Kunst und
Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In: Herzog August Bibliothek
(Hrsg.): Wolfenbütteler Mittelalter-Studien. Band 17. Wiesbaden 2003.
Ernst, Ulrich: Zauber – Technik – Imagination. Zur
Darstellung von Automaten in der Erzählliteratur des Mittelalters. In: Klaus
Grubmüller und Markus Stock: Automaten in Kunst und Literatur des Mittelalters
und der Frühen Neuzeit. In: Herzog August Bibliothek (Hrsg.): Wolfenbütteler
Mittelalter-Studien. Band 17. Wiesbaden 2003.
Gerisch, Benigna: Körperwelt Suizidalität, Autodestruktion
und Sexualisierung in der Adoleszenz. In:
P. Bründel und V. King (Hrsg.): Adoleszenz: gelingen und misslingende
Transformation. Jahrbuch der Kinder- und Jugendlichen-Psychoanalyse. Frankfurt
am Main 2012. S. 91-122.
Haraway, Donna: Ein Manifest für Cyborgs. Feminismus im
Streit mit den Technowissenschaften. In: Franziska Bergmann, Franziska Schößler,
Bettina Schreck: Gender Studies. Bielefeld 2012.
Hergovich, Andreas (Hrsg.): Psychologie der Schönheit:
Physische Attraktivität aus wissenschaftlicher Perspektive. Wien 2002.
Posch, Waldraut: Projekt Körper: Wie der Kult um die
Schönheit unser Leben prägt. Frankfurt am Main 2009.
Ramsbrock, Annelie: Korrigierte Körper: Eine Geschichte
künstlicher Schönheit in der Moderne. Göttingen 2011.
Seelßen, Georg: Future Sex in Queertopia. Sex-Fantasien in
der Hightech-Welt III.
Wawrzyn, Lienhard: Der Automaten-Mensch. E.T.A. Hoffmanns
Erzählung vom ,Sandmann‘. Mit Bildern aus Alltag & Wahnsinn.
Auseinandergenommen und zusammengesetzt von Lienhard Wawrzyn. Berlin 1976.
Internetquellen
Cooley, Mike: Produkte für das Leben, statt Waffen für den
Tod. Rowohlt 1984. In: https://de.wikiquote.org/wiki/Mike_Cooley, am 29. Mai
2016.
http://www.greatapeproject.de/, am 28. Mai 2016.
http://www.nationalgeographic.de/reportagen/grundrechte-fuer-menschenaffen,
am 28. Mai 2016.
http://www.uktranshumanistassociation.org/declaration.shtml,
am 28. Mai 2016.
[1] In
„L‘Ève Future“ verspricht Edison „einen Automaten zu bauen, der Ewalds
Vorstellungen von einer idealen Frau erfüllen würde. Und seine künstliche Frau
wird in der Tat ein Meisterwerk der Harmonie, nicht nur zwischen Körper und
Geist, sondern offensichtlich auch zwischen der europäischen Mythologie und dem
neuen ,amerikanischen‘ Geist des technischen Fortschritts.“ In: Georg Seelßen:
Future Sex in Queertopia. S. 62.
[2] „Es
liegt auf der Hand, dass sie [die Maschinenfrau], wie in Fritz Langs METROPOLIS
(1927), zunächst ,metallisch‘ sein muss. […] Die metallische Frau hat weder ein
eigenes Licht noch eine eigene Temperatur, die Haut wurde ihr zum Panzer und
die Form zum Inhalt. […] In METROPOLIS verwandelt sich der weibliche Roboter
indes in den Androiden, die vollständige Täuschung.“ In: Georg Seelßen: Future
Sex in Queertopia. S. 54 f.
[3]
Vgl. Lienhard Wawrzyn: Der Automaten-Mensch. E.T.A. Hoffmanns Erzählung vom
,Sandmann‘. Mit Bildern aus Alltag & Wahnsinn. Auseinandergenommen und
zusammengesetzt von Lienhard Wawrzyn. S. 98.
[4]
Vgl. Unter anderem die Internetseite http://www.uktranshumanistassociation.org/declaration.shtml.
[5]
Vgl. Die Homepage der Aktion ist über die URL http://www.greatapeproject.de/ zu
finden. Vertretern dieses Vorhabens argumentieren unter anderem damit, dass
„[a]us naturwissenschaftlicher Sicht […]sich heute zwischen Menschen und
Menschenaffen keine eindeutige Grenze mehr ziehen[lässt].“ In: http://www.nationalgeographic.de/reportagen/grundrechte-fuer-menschenaffen.
[6] Schönheit
ist nicht eindeutig definierbar, sie ist nicht fassbar und keinesfalls etwas
statisches, gleichzeitig ist sie sehr einflussreich, setzt klare Grenzen,
schafft dadurch Ungleichheit und ist hierbei ein stetiger Begleiter des
Menschen und seiner Geschichte. Die Auffassung davon, was als schön anzusehen
ist, wandelt und wandelte sich von Epoche zu Epoche, gilt hierbei aber jeweils als
Standard und Normalität. Dadurch wird der Aspekt der Schönheit unumgänglich, um
an der sozialen Gemeinschaft Teil haben zu können. Sie hat durch die
Vorstellung eines schönen, idealen Körpers auch einen erheblichen Einfluss auf
die Identität eines Jeden. Schönheit kann immer nur im Zusammenspiel mit dem
vorherrschenden Diskurs einer Gesellschaft gesehen und verstanden werden, denn
genau so, wie das Bild der Schönheit und der Schönheitsstandart auf die
Gesellschaft wirkt, wirkt diese wiederum auf dieses Bild. Vgl. Andreas Hergovich
(Hrsg.): Psychologie der Schönheit: Physische Attraktivität aus
wissenschaftlicher Perspektive. S. 101, Annelie Ramsbrock: Korrigierte Körper:
Eine Geschichte künstlicher Schönheit in der Moderne. S.11 f. und
Waldraut Posch: Projekt Körper: Wie der Kult um die Schönheit unser Leben
prägt. S. 42
[7] „Die
Ève Future ist indes [...] längst kein Mythos und keine Fiktion mehr; sie wird
gebaut. EveR-2 zum Beispiel wurde in
Korea entwickelt, als direkte Antwort auf den Japanischen Actriod, ein androider Roboter, der in der Lage ist, eine (sehr)
einfache Unterhaltung zu führen (,ihr‘ Wortschatz umfasst etwa vierhundert
semiotische Elemente), menschliche Ausdrucksweisen in Mimik und Gestik zu
simulieren (die Maschine bewegt die Lippen synchron zur Sprachmodulation) und
vor allem: EveR-2 kann singen! Eves Körper ist nach dem Idealmaß einer
koreanischen etwa zwanzigjährigen Frau geformt (160 cm groß, 50 kg schwer),
ihre bewegliche Silikon-Haut ist durchaus ,täuschend‘, sie kann ihr Gegenüber
vermittels Kamera und Bildverarbeitung erkennen und nach einfachen Kriterien
einschätzen (männlich/weiblich, alt/jung, asiatisch/europäisch etc.).“ Georg
Seelßen: Future Sex in Queertopia. Sex-Fantasien in der Hightech-Welt III. S.
59.
[8] Georg
Seelßen: Future Sex in Queertopia. S. 196.
[9]
„In diesem Maschinen-Kontext also entsteht ein neues Reden über Sexualität, das
selbst das ,einsame Laster‘ weniger einsam macht. Im althergebrachten
Rollenspiel ist es der Mann, der das Sexspielzeug am Körper (s)einer Frau
kontrolliert. So hätte er, ganz im Sinne von Sigmund Freud, seine sexuelle
Macht verlängert und gesichert: Eine Fick-Maschine hat keine Kastrationsangst
und gibt, ist der Diskurs des ,Authentischen‘ einmal überwunden, auch keinen
Anlass zur Eifersucht. Zur gleichen Zeit wird die männliche
Komplementärfantasie, die perfekte Stets-zu-Willen-Sexpuppe ungefähr so viel
realistischer wie Lara Croft gegenüber dem guten alten Pac Man. Aus dem
künstlichen Geschlechtsteil wird nach und nach der künstliche Körper oder,
andersherum, die polyfunktionale Maschine bzw. die ,kleine‘ Fabrik zur
Erzeugung, Steigerung und Kontrolle der Lust.“ In: Georg Seelßen: Future Sex in
Queertopia. S. 200.
[10] Donna Haraway: Ein Manifest für Cyborgs. S. 250.
[11] Donna Haraway: Ein Manifest für Cyborgs. S. 251.
[12] Ebd.
[13]
Vgl. Rita Amedick: Wasserspiele, Uhren und Automaten mit Figuren in der Antike.
S. 27 f.
[14]
Vgl. Ulrich Ernst: Zauber – Technik – Imagination. Zur Darstellung von
Automaten in der Erzählliteratur des Mittelalters. S. 171.
[15] .
„Vorkybernetische Maschinen konnten noch von Geistern heimgesucht werden. Stets
gab es die Vorahnung des Geistes in der Maschine“. In: Donna Haraway: Ein Manifest für Cyborgs. S. 251.
[16]
Freie Übersetzung aus dem ersten englischen „Astro Boy“-Band. Vgl. Osamu Tezuka: Astro
Boy Omnibus Volume 1. S.12.
[17] Mike Cooley: Produkte für das Leben, statt Waffen für den Tod. In: https://de.wikiquote.org/wiki/Mike_Cooley.
[18]
Vgl. Akira Toriyama: Dr. Slump 16. S. 101-127. Kapitel: „Liebesbestätigung in
der Zukunft“ und „Tag! Pinguinhausen in 10 Jahren“.
[19] Osamu Tezuka und Naoki Urasawa: Pluto. Urasawa X
Tezuka. Band 1. S. 170-184.
[20] Donna Haraway:
Ein Manifest für Cyborgs. S. 249.
[21] Donna Haraway: Ein Manifest für Cyborgs. S. 250.
[22] Vgl. Georg Seelßen:
Future Sex in Queertopia. S. 188 f.
[23]
Georg Seelßen: Future Sex in Queertopia. S. 188 f.
[24] Vgl. Georg Seelßen:
Future Sex in Queertopia. S. 83.
Im dritten Absatz müsste eigentlich statt:
AntwortenLöschen"dem menschlichen Erscheinungsbild angleichen",
"dem menschlichen Erscheinungsbild angeglichen" heißen.
Dennoch ein sehr guter Artikel.
Vielen Dank für die Anmerkung, habe es gleich verbessert.
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