Der Buchumschlag - allen voran die Titelseite - ermöglicht es dem Schaffenden die Wahrnehmung und die Erwartung der Leserschaft noch vor der Lektüre eines Werks in eine von ihm intendierte Richtung zu steuern. Was gegebenenfalls über den Ersteindruck hinaus die gesamte Rezeptionshaltung beeinflussen kann. Dieser Sachverhalt soll hier am Beispiel der drei ersten Bände des Mangas "Bakuman." verdeutlicht werden. "Bakuman." bietet
sich gerade deshalb für eine solche Betrachtung besonders an, da er als
ein Manga über Mangakas, deren Werke und deren Produktion eine gewisse
Reflektiertheit in sich birgt.
© TOKYOPOP / picti mundi |
Das Cover des ersten Bandes von "Bakuman." präsentiert neben der Hauptfigur Moritaka Mashiro zugleich das ehemalige Zeichenzimmer seines Onkels. Dem Lesenden wird dieser Sachverhalt am Schreibtisch, dessen Lampe, der Position des Fensters und dem metallenen Schubladenschrank bereits im ersten Kapitel über das Dargestellte in einer Analepse vermittelt. Das Arbeitszimmer seines Onkels werden die beiden Hauptfiguren Moritaka und Akito zwei Kapitel später erstmals betreten und sodann für ihre Zwecke umfunktionieren.
Umrandet wird die Titelseitenabbildung von den mit Millimeterangaben umgrenzten Seitenrändern eines Zeichenblattes, welches hier als wiederkehrendes Symbol für das Anfertigen eines Mangas dient und ebenfalls auf der dritten Seite eines jeden Bandes als Hintergrund für den eigentlichen Titel fungiert, der im ersten Band "Traum und Realität" lautet.
Umrandet wird die Titelseitenabbildung von den mit Millimeterangaben umgrenzten Seitenrändern eines Zeichenblattes, welches hier als wiederkehrendes Symbol für das Anfertigen eines Mangas dient und ebenfalls auf der dritten Seite eines jeden Bandes als Hintergrund für den eigentlichen Titel fungiert, der im ersten Band "Traum und Realität" lautet.
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Das Titelbild wird von der Figur Moritaka Mashiro bestimmt. Dieser sitzt mit zugekniffenem rechtem Auge, eine Zeichenfeder in der Hand haltend am überfüllten Schreibtisch, auf dem derart nicht zu zeichnen möglich wäre und auf dem ein zerknüllter Zeichenentwurf auszumachen ist. Jene dargestellte Pose lässt an einen Dartspieler denken, der sein Ziel vor dem Werfen anvisiert, und greift somit motivisch die Suche nach dem künftigen Lebensweg sowie die nach dem hierauf zu Zeichnenden auf.
© Carlsen / picti mundi |
Der zweite Band dieser Mangaserie visualisiert neben Moritaka Mashiro, der im Mittelgrund stehend gezeigt wird, im Vordergrund mit Akito Takagi die andere Hauptfigur in einem Geschäft zwischen Regalen, die mit Mangas angefüllt sind.
© TOKYOPOP |
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Nachdem der erste Band auf seiner Titelseite eine Figur und der zweite zwei gezeigt hatte, sind auf dem vorderen Buchumschlag des dritten Bandes drei Figuren vorhanden. Diese Darstellungsweise endet aber gleichzeitig auch mit diesem Band. Auf ebendiesem Titelbild wird erstmals der selbstgewählte Widersacher der beiden Protagonisten Eiji Niizuma über sein Abbilden im Vordergrund in den Fokus gerückt. Wie Eiji Niizuma hier beim Zeichnen gezeichnet wurde soll den Leserinnen und Lesern dieses Mangas seinen unkonventionellen Geniestatus, den ihm die vorhergehenden Kapitel in seinem Gebaren und Gestus zugeschrieben hatten, wiederum ins Bewusstsein rufen. Seine Exzentrik, die bewirken soll, dass er begnadet und brilliant scheint, wenn es um das Schaffen von Mangas geht, manifestiert sich im Vergleich zu "Bakuman.", aber auch zu anderen Titeln eben vornehmlich daran, wie er im Kontrast zu den übrigen Mangakas dargestellt wird.
© Carlsen |
Takeshi Obata und Tsugumi Ohba greifen bei der Gestaltung der ersten drei Buchumschläge auf Ereignisse vor, die im jeweiligen Band noch geschildert werden. Die Leserinnen und Leser sollen durch die gezeigten Situationen und ihren Wunsch diese in einen sinnigen Kontext zu bringen bereits mit ihrem Blick auf das Mangacover in die Geschichte involviert werden.
Über die in den ersten drei Titelbildern visuell dargebotenen Motive lässt sich eine Intensivierung der Handlung der Figuren ablesen. Ihre Handlungen werden immer konkreter und zielstrebiger, was sich auch in den jeweils präsenten Themen Idee, Recherche und Umsetzung zeigt. Die Titelseiten erzählen somit den Leserinnen und Lesern ihrerseits in deutlich verkürzter Form die Geschichte dieses Mangas.
Im Gegensatz zu manch anderen Werken über das Zeichnen von Mangas versuchen die Titelbilder gezielt eine realistisch wirken wollende Atmosphäre aufzubauen, welche gemeinsam mit der einen oder anderen Referenzen auf wahrhaftig Bestehendes - wie etwa den Shueisha-Verlag et cetera - "Bakuman." sein authentisches Wirken verleiht, trotz aller ebenso verwendeter Mangaklischees. Die in diesem Blogbeitrag bereits benannten Motive werden, um die realistische Wirkung weiterhin zu suggerieren, in unterschiedlichen Variationen auch auf den übrigen Titelseitenabbildungen von "Bakuman." verwandt.
Über die in den ersten drei Titelbildern visuell dargebotenen Motive lässt sich eine Intensivierung der Handlung der Figuren ablesen. Ihre Handlungen werden immer konkreter und zielstrebiger, was sich auch in den jeweils präsenten Themen Idee, Recherche und Umsetzung zeigt. Die Titelseiten erzählen somit den Leserinnen und Lesern ihrerseits in deutlich verkürzter Form die Geschichte dieses Mangas.
© TOKYOPOP |
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