Für
das Bild des Animationsfilms gilt keine Beschränkung, sein
Aushängeschild ist, wenn man so will, die kreative Vielfalt, die
sich in der Alternative der Motive zeigt, in deren Abfolge aneinanderreiht und in ihrer stilistischen Vielschichtigkeit teilt.
Denn Animationsfilme warten mit endlosen Spielarten sowie mit
zahlreichen ungleichen Zeichen auf, die dem jeweiligen Werk einen
ganz eigenen Ausdruck, aber auch eine individuelle Lesart verleihen
können.
„Zu den verschiedenen
Arten des Animationsfilms
zählen Zeichentrick, Puppentrick, Silhouettenfilm und Legetrick
(oder cut-out
animation), [...] der
Objekttrick [...] und [...] die Computeranimation. Daneben existieren
aber auch weniger bekannte Spielarten wie die Sandanimation [...]
oder die Pixillation“1.
Normalerweise wird seitens der Künstler, die sich dem Animationsfilm
verschrieben haben, wenig Wert auf die Variation der Animationsart
gelegt. Wenn sie Abwechslung in das Medium bringen möchten, im
Idealfall nicht als bloßes
Spiel mit Vielfalt, sondern um die Narration der jeweiligen
Geschichte zu unterstützen, erfolgt dies fast ausschließlich über
eine Änderung des Zeichenstils. Gelegentlich wagt manch einer noch
den Griff zu Realfilmmaterial,
aber den Schritt hin zu einer anderen Form des Animationsfilms sieht
man selten.
Allerdings gibt es sie durchaus
Animatoren und Animatorinnen, die sich den verschiedenen divergenten
Animationsarten für ihr Schaffen annehmen und hierdurch grandiose
und abwechslungsreiche Atmosphären für das entsprechende Werk
kreieren.
Ein prächtiges Exempel hierfür ist Shiho Morita,
deren Kurzfilme sich nicht nur im Stil ihrer Zeichnungen wandeln,
sondern sich über die verschiedensten Animationsformen erstreckten
und diese mitunter auch miteinander kombinieren.
An ihren Werken zeigt sich denn auch trefflich, dass der Stil sowie
die Art der Animation und ihre Bedeutung für den jeweiligen Titel
und wie sehr diese beiden zu einander passen, sich erst richtig in
Massen fassen lassen.
Unterschiedliche Animationsarten nutzt Shiho Morita des Öfteren um Erzählebenen klar voneinander abzugrenzen. So erzeugt sie in ihren Arbeiten vermittels von veränderten Farben und Stilen einen Kontrast zwischen zwei ungleichen Welten, gibt der beschwipsten Imagination einer Figur eine Leinwand oder visualisiert in gezeichneten Bildern die Vergangenheit eines Ortes. In anderen Werken wird durch die Verbindung von divergenten Animationsarten ein Filmbild erzeugt, dass in sich geschlossener wirkt, und dem Publikum etwas darbietet, was in sich allein durch die Verschmelzung unähnlicher teils gegensätzlicher Elemente fantastisch wirkt.
Unterschiedliche Animationsarten nutzt Shiho Morita des Öfteren um Erzählebenen klar voneinander abzugrenzen. So erzeugt sie in ihren Arbeiten vermittels von veränderten Farben und Stilen einen Kontrast zwischen zwei ungleichen Welten, gibt der beschwipsten Imagination einer Figur eine Leinwand oder visualisiert in gezeichneten Bildern die Vergangenheit eines Ortes. In anderen Werken wird durch die Verbindung von divergenten Animationsarten ein Filmbild erzeugt, dass in sich geschlossener wirkt, und dem Publikum etwas darbietet, was in sich allein durch die Verschmelzung unähnlicher teils gegensätzlicher Elemente fantastisch wirkt.
Der
Verzicht auf gesprochene Anteil zugunsten eines Fokus auf einzelne
Details und einer stimmungsvollen musikalischen Untermalung erzeugt
dabei in ihren Werken eine besondere Atmosphäre. Diese Atmosphäre
wird nochmals durch die Verschiedenheit der Animationsarten
verstärkt. Dies gab Shiho Morita in einem Interview
anlässlich eines Filmwettbewerbs zu verstehen. Ebendort betonte sie
den Einsatz von Farbe und Licht sowie den Versuch menschliche
Emotionen über Bewegung auszudrücken. Dass sie derart das visuelle
Hauptaugenmerk auf Bewegungen legen kann, liegt vor allem an ihrer
Gestaltung des Filmbilds.
Shiho Morita, die unter anderem für das
Charakterdesign in verschiedenen Animefernsehproduktionen
zuständig war, entwirft in vielen ihrer Werke durch eine bewusste
Simplifizierung ihrer Figuren und deren Kleidung sowie teils durch
eine Reduktion des Hintergrundbildes auf einige wenige Bestandteile,
ein einfaches und ad hoc eingängiges Bild, welches erst die
Möglichkeit bietet, die evozierten Emotionen und gezeigten
Geschichten nonverbal und hierbei in aller Deutlichkeit auszudrücken.
Im
bereits benannten Interview unterstrich sie abschließend besonders
die Ausdrucksmöglichkeiten der Animation. Kein anderes Medium habe
eine ähnliche Ausdrucksfülle. Die Kombinationsmöglichkeiten der
einzelnen Komponenten des Animationsfilms übersteige hierbei stets
die eigene Vorstellungskraft und würde damit das eigentlichen
Faszinosum dieses Mediums ausmachen.
1 Andreas Friedrich (Hrsg.): Filmgenres. Animationsfilm. S.10.
Shiho Morita (森田 志穂)
YouTubekanal: https://www.youtube.com/user/MORITASHI4
als
Animatorin: https://www.youtube.com/watch?v=ZLAHnTZpSww,
https://www.youtube.com/watch?v=Gkjl5XsMqNY
1 Andreas Friedrich (Hrsg.): Filmgenres. Animationsfilm. S.10.
Quellen:
Friedrich, Andreas (Hrsg.): Filmgenres. Animationsfilm. Reclam, Stuttgart 2012.
http://www.digicon6.com/ap/078.html, am 09.11.2017.
http://utyuugatya.at-ninja.jp/, am 10.11.2017.
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