Für
die Leserschaft begann wohl all das, was die Comicserie „Gung Ho“ betrifft, mit einer
Leseprobe des ersten Bandes „Schwarze Schafe“, die am Gratiscomictag 2014 vom
Verlag Cross Cult ausgegebenen worden war. So war, was eigentlich das Ende,
zumindest das Ende der Arbeit am ersten Band für Benjamin von Eckartsberg und Thomas von
Kummant und den Cross Cult-Verlag war, der Anfang für die deutschsprachige Comicgemeinde.
Selbstverständlich
ließe sich gegen diese Behauptung erheben, dass über den Blog von Benjamin von Eckartsberg, den von Thomas von Kummant und jenen von „Gung Ho“ selbst
bereits zuvor Zeichnungen einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich
gewesen waren oder dass „Gung Ho“ eigentlich nicht für Cross Cult produziert
worden war, dies gab jedenfalls Benjamin von Eckartsberg in einem Interview mit
titel-kulturmagazin.net (http://titel-kulturmagazin.net/2014/06/25/irgendwo-in-europa/)
zu verstehen, aber sind diese Sachverhalte wirklich wichtig oder anders gesagt,
sind sie für die Leserschaft dieser Comicserie relevant? Im Grunde nicht, vor allem
deshalb, da die meisten der späteren Kauffreudigen vermutlich erst durch die
Leseprobe des Gratiscomictages oder aber durch die darauf – nach der tatsächlichen
Veröffentlichung des Werks – einsetzende äußerst positive Berichterstattung in
unterschiedlichen Medien auf „Gung Ho“ aufmerksam wurden. Beispiele hierfür sind unter anderem Artikel in der "taz", im "Tagesspiegel", in "der Welt", bei "n-tv", im "Comic Report", in "Splashcomics", in der "Comic Review" und bei noch vielen weiteren Zeitungen und Blogs.
© Cross Cult |
Das
Lob, welches den beiden Künstlern für diesen Comic angedieh ist zwar nicht verstummt,
jedoch leiser geworden. Nicht etwa leiser geworden, weil sie seitdem Schlechteres
geschaffen hätten, sondern schlicht, weil dieses Lob inzwischen verjährt ist.
Nachdem eine neuerliche Veröffentlichung mehr als nur Jahr und Tag verstreichen
ließ, wird nun allerdings der Nachfolgeband „Ohne Rücksicht auf Verluste“ erscheinen
und es stellt sich demnach die Frage, wie wird die Kritik an diesem
zweiten Serienwerk des als „deutschen Comic-Starduo“ bezeichneten Kollektivs lauten.
Dieser
Blog kann dem Werk, der Serie, den beiden Comicschaffenden oder dem Verlag
natürlich keine generelle Absolution erteilen. Denn lag nicht das Besondere an
der Kritik des ersten Bandes im gewaltigen, ambivalenten und hierbei stets
positiven medialen Echo, welches „Gung Ho“ zukam? Und ebendas wird sich erst in
den nächsten Monaten zeigen können. Dieser Blog kann jedoch versuchen seinen subjektiven
Eindruck im Folgenden wiederzugeben und somit ein Teil eines möglicherweise
erneut erklingenden Echos werden.
Wie
bereits beim ersten Band gibt es diesen in einer limitierte Vorzugsausgabe für
35 Euro mit 120 Seiten und in einer Ausgabe für 22 Euro, die 80 Seiten umfasst
und ebenfalls die gesamte Geschichte erzählt, aber keine
Skizzenzeichnungen, Hintergründe und dergleichen enthält. Daher also
altbekannt. Selbiges könnte man auch über den Zeichenstil und die Farbgebung
sagen, die exakt so „hell[],
sonnendurchflutet[]“ (n-tv), „toll komponiert[]“ (comicreview) und „zwischen
Leichtigkeit und Schwere“ (Tagesspiegel) gestaltet sind, wie ebenjene
medialen Vertreter es für den ersten Band konstatierten. Am 08. Juni 2015 erscheint der nächste Band der auf 5 Bände angelegen „Gung Ho“-Serie und wird zeigen, ob er die Erwartungen erfüllen kann, die an ihn gestellt werden, und vor allem, ob das Fort Apache und dessen Bewohner:innen tatsächlich schon in „Ohne Rücksicht auf Verluste“ schmerzhafte Verluste und Rückschläge zu verzeichnen haben.
© Cross Cult |
Für all jene, die weitere Informationen über „Gung Ho“ und die Entstehung dieses Comics erhalten möchten hier noch ein ausführliches Interview mit Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant.
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Die in diesem Beitrag verwendeten Bilder entstammen den Pressebildern des Cross Cult-Verlag.
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