Die Darstellung der Unterwasserarchäologie in Hergés „Tim und Struppi. Der Schatz Rackhams des Roten“.
Repräsentationen der Vergangenheit lassen sich in vielerlei Formen in fiktionalen Werken ausmachen. Im Falle von Comicbüchern[1], von denen eines in diesem Blogeintrag näher betrachtet werden soll, lassen sich sowohl bildliche als auch narrative Rückgriffe auf die einstige Geschichte des Menschen und seiner Kunst- und Kulturerzeugnisse finden. Neben Geschichten, deren Handlungsort von Beginn an in die Vergangenheit verlagert ist, gibt es auch solche, die ihre Figuren vermittels von Zeitreisen in unterschiedlichen Zeiten spielen lassen. Jene beiden Fälle sollen in diesem Beitrag aber nicht thematisiert werden, sondern der dritte Fall, dass Vergangenes wiedergefunden, neuerlich entdeckt oder in einer anderen Form sich abermals an dieses erinnert und es derart gegenwärtig innerhalb des jeweiligen Werks wird.
Da sich „[d]ie
Archäologie [...] überwiegend mit den nichtschriftlichen Quellen der
Geschichte der Menschheit“[2]
beschäftigt, sind es unter anderem deren Erkenntnisse, die es erlauben, dass
ein Blick von den Gegebenheiten der Gegenwart auf jene der Vergangenheit
geworfen werden kann. Wie sich Archäologie und deren Vorstellungen im Comic
manifestieren, soll hier exemplarisch anhand eines einzelnen Comicbands von
Hergé mit dem Titel „Tim und Struppi. Der Schatz Rackhams des Roten“ genauer betrachtet werden.
Repräsentationen der Vergangenheit lassen sich in vielerlei Formen in fiktionalen Werken ausmachen. Im Falle von Comicbüchern[1], von denen eines in diesem Blogeintrag näher betrachtet werden soll, lassen sich sowohl bildliche als auch narrative Rückgriffe auf die einstige Geschichte des Menschen und seiner Kunst- und Kulturerzeugnisse finden. Neben Geschichten, deren Handlungsort von Beginn an in die Vergangenheit verlagert ist, gibt es auch solche, die ihre Figuren vermittels von Zeitreisen in unterschiedlichen Zeiten spielen lassen. Jene beiden Fälle sollen in diesem Beitrag aber nicht thematisiert werden, sondern der dritte Fall, dass Vergangenes wiedergefunden, neuerlich entdeckt oder in einer anderen Form sich abermals an dieses erinnert und es derart gegenwärtig innerhalb des jeweiligen Werks wird.
© Carlsen |
Die
Fragen, die sich bei einer solchen Betrachtung stellen, sind zuvörderst in
welcher Weise sich der Comic als Medium anbietet, um Vergangenes abzubilden,
aber auch wie Archäologie in „Der Schatz Rackhams des Roten“
dargestellt worden ist und welche Bezüge sich aus dieser fiktiven Darstellung
auf wirkliche Sachverhalte und Forschungsmethoden und Begebenheiten ziehen
lassen. Da „Der Schatz Rackhams des Roten“ erstmals „als Strip in 'Le
Soir Jeunesse' vom 11.06.1942 bis 23.09.1943“[3]
erschien und sich folglich seither die Methoden der Archäologie und deren
Selbstverständnis weiter gewandelt haben,[4] werden es inzwischen veraltete
Bezüge sein, die es hier zu untersuchen gilt.
Annäherung an Hergé, „Den Schatz Rackhams des Roten“ und
die Unterwasserarchäologie
Hergés Comicserie „Tim und Struppi richtet sich an junge
Menschen und Junggebliebene von sieben bis 77 [...]. Charakteristisch für die
Serie ist, dass die Abbildungen zum Teil auf die wesentlichen Merkmale der
Figuren reduziert sind“[5], was am
Zeichenstil liegt, der sogenannten „ligne clarie“. Die „ligne claire“ setzte
eine Bilderwelt zeichnerisch um,
die charakterisiert [wird] durch einen schematischen Realismus der Hintergründe, wobei sämtliche „Schnörkel“, wie u.a. Schattierungen weggelassen werden, ferner durch eine karikierte Physiognomie der agierenden Personen im Bildvordergrund[…]. Die Farbgebung fällt zudem stiltypisch monochrom aus, also flächig, wobei Gegenstände und Figuren durch kräftige schwarze Zeichenlinien (= klare Linie) gegeneinander abgehobenen sind. So wird „eine Welt der Signifikate“ geschaffen, trotz des Realismus der Hintergründe. Die 'ligne claire' malt die Dinge so, wie man sie im Kontext der Handlung einzuordnen hätte, und gestaltet das, was man real sehen würde, wie erstarrt – gleichsam auch ewig konserviert.[6]
Gerald Munier gibt in „Geschichte im Comic“ bezüglich des
Zeichenstils der Schule der „ligne claire“ zu verstehen, dass seines Erachten
dieser „geradezu prädestiniert für historische Stoffe“[7] sei, da es
„kaum einen anderen Zeichenstil [gäbe], der so gründliche und realistische
Ausgestaltungen der Hintergründe [...], vor denen die Protagonisten agieren,“[8] zulassen
würde. Bildern als Kommunikationsmedium ist es möglich Sinnhaftigkeit und in
diesem Fall noch wichtiger Realität wiederzugeben.[9] Zwar
bedeuten
Bilder [...] nicht für alle Betrachter dasselbe, da ihnen erst vom jeweiligen Betrachter subjektiv und situativ Bedeutung zugeschrieben wird. „Wir projizieren unsere mentalen auf physische Bilder. Unsere eigene Imagination nistet sich in den Blick ein, den wir auf die Bilder werfen“ (Belting 2005: 134; vgl. Schmidt 2008.) Trotz dieser persönlichen Zuschreibungen halten Menschen das, was sie sehen, am ehesten für wirklich und Bildern wird Objektivität zugebilligt[10].
Im Falle eines gezeichneten Bildes mag dies zwar weitaus
weniger stark der Fall sein, als etwa bei einer Fotografie, jedoch sind
gezeichnete Bilder dennoch etwas, was auf die Vorstellung des Menschen wirkt
und so prägen „Comics […] wegen ihrer jedes Geschichts- und Fachbuch
übertreffenden Massenhaftigkeit oft Auffassung und Verständnis von historischen
Sachverhalten mehr, als es die Bemühungen ganzer Generationen von
Geschichtsgelehrten und -lehrern vermögen.“[11] Dass
das Medium des Comics sich hierbei seit seiner Entstehung gewandelt hat und
derart selbst zu einem Teil der Geschichte wurde, der erforscht werden kann,[12]
lässt unterschiedliche Auffassungen von realistisch wirkenden Werken zu. Mit
einem starken Fokus auf Historisches setzt die „ligne claire“ hierbei „das, was
man real sehen würde, wie erstarrt – gleichsam auch ewig konserviert“[13] um,
sodass wohl eine gewisse Authentizität des Abgebildeten von den Leser_innen
impliziert werden kann.
Weshalb sich der nächste Abschnitt mit dem anhand der
Zeichnungen und der deutschen Übersetzung Dargestelltem in Bezug auf die
Archäologie beschäftigen wird. Da Übersetzungen zwangsläufig immer auch
Variationen sind, wie gering auch die Unterschiede sein sollten, sei hier
darauf hingewiesen, dass die Übersetzung der Geschichten um „Tim und Struppi“
sich an jenen Stellen, die Katja Schröder in ihrer Diplomarbeit
„Visuell-verbale Beziehungszusammenhänge im Comic“ unter anderem untersuchte,
als stimmig erwiesen. Die
jeweiligen Passagen besaßen mehrheitlich in ihrer deutschen Übersetzung den
exakt gleichen Inhalt wie im französischsprachigen Original,[14]
lediglich in Einzelfällen sei es nicht möglich gewesen die mehrdeutigen
kulturellen Verweise unverändert ins Deutsche zu übertragen.[15]
Das Forschungsgebiet der Archäologie, genauer dass der
Unterwasserarchäologie, wird in „Der Schatz Rackhams des Roten“ anhand der Vorgeschichte[16]
aus „Das Geheimnis der Einhorn“ und der
hieraus folgenden Schatzsuche, die die Hauptfiguren dieses Comics eine
abenteuerliche und von Entdeckungen durchsetzte Reise[17] antreten lässt, durch die
mehrfache Erkundung eines auf dem Meeresboden liegenden Schiffswracks
beständig, wenn auch nur indirekt, im Werk Hergés thematisiert.
Unterwasserarchäologie, oder präziser Taucharchäologie, ist ein Sammelbegriff, hinter dem sich ein ungewöhnlich facettenreiches Forschungsgebiet verbirgt. Einziges verbindendes Element ist die Tatsache, daß sich die Objekte der Begierde auf dem Meeresgrund befinden; die Fundstücke dagegen gehören unterschiedlichsten Zeiten und Kulturen an. Im wesentlichen wandelte sich die Unterwasserarchäologie im Laufe ihrer Geschichte von der einträglichen Schatztaucherei zur Erkenntnis interessierten Wissenschaft.[18]
© Carlsen |
Darstellungen der Archäologie in „Der Schatz Rackhams des
Roten“
In diesem Abschnitt wird auf die innerhalb dieses Comics bei
der Schatzsuche eingesetzten Werkzeuge und die innerhalb seiner Handlung durch
die Protagonisten, vor allem aber durch die Panels präsentierten
archäologischen Funde geblickt werden.
Eingesetzte Werkzeuge
Neben Ferngläsern[19],
einem Fernrohr[20],
einer Karte[21]
und einem Sextanten[22],
also Seefahrtgeräten zur nautischen und optischen Orientierung, werden in „Der
Schatz Rackhams des Roten“ auch spezielle Werkzeuge für die Suche nach
Gegenständen unter Wasser eingesetzt, so etwa auch ein „Apparat mit dem man
ins Wasser sehen kann“[23], der
einmal in seiner Anwendung gezeigt wird.[24]
Dieser Apparat wird am Rand des Beiboots festgemacht, was die Panel sieben bis
zehn auf der 37. Seite abbilden. Jene Apparatur ermöglicht es den im Beiboot
sitzenden, in diesem Fall Kapitän Haddock und Balduin Bienlein, aus dem Boot
heraus unter die Meeresoberfläche zu sehen, was unter anderem im elften und
zwölften Panel auf Seite 37 visualisiert wird. Das Pendel des Balduin
Bienleins, auf welches er sich wiederholt bezieht, ist allerdings weniger als
verlässliches Werkzeug denn vielmehr als eine Marotte, die innerhalb dieses
Comics Bienleins verschrobene Art abermals zu Ausdruck bringen soll, zu
verstehen.[25]
Von größerer Bedeutung, was die Untersuchung des Meeresboden und des Wracks
angeht, sind hingegen ein Unterseeboot und ein Taucheranzug, denen sich der
restliche Teil dieses Abschnitts widmen wird.
Herr Balduin Bienlein wird bei Tim und Kapitän Haddock
vorstellig, nachdem er „gehört [hat], dass sie auf Schatzsuche gehen wollen“[26] und
fragt Tim sodann, ob dieser „auch an die Haifische gedacht [habe]?“[27] Denn
Haifische wären beim Tauchen eine große Gefahr[28] und
er, Balduin Bienlien, „habe einen Apparat zur Erforschung des Meeresboden
konstruiert. Mit dem [man] […] keine Angst vor Haien zu haben [bräuchte]“[29], wie
er meint. George Bass gibt in „Archäologie unter Wasser“ in Bezug auf
Hindernisse, die dem Archäologen unter Wasser begegnen würden unter anderem
auch Haie an,[30]
weshalb der Einwand von Balduin Bienlein hier, auch was reale Erfahrungen von
Archäologen anlangt, gerechtfertigt zu sein scheint. Dass Tim und Kapitän
Haddock kein Interesse an diesem Unterseeboot haben, dass in der Form eines
Haies gestaltet ist, was sie mehrfach bekräftigen,[31]
lässt den schwerhörigen Balduin Bienlein jedoch nicht von seinem Vorhaben
abkommen, ihnen bei ihrer Suche nach der „Einhorn“ und dem Schatz Rackham des
Roten mit seiner Erfindung behilflich zu sein. Balduin Bienlein begibt sich
hierauf als blinder Passagier an Bord und schmuggelt sein zerlegtes
Unterseeboot innerhalb verschiedener Kisten, von denen eine eigentlich alten
schottischen Whisky enthalten sollte, in die Lagerräume des Schiffes.[32]
Aufgrund der Haie, die von den Schatzsuchenden im Gewässer
rund um eine verlassene Insel angetroffen werden,[33]
äußert sich Tim Kapitän Haddock entgegen wie folgt: „Ich fange an zu glauben,
dass uns das Boot von Herrn Bienlein doch noch nützlich sein könnte,
Kapitän...“[34]
Am nächsten Tag findet Tim dank des Unterseeboots die Reste der „Einhorn“[35] und
begibt sich sodann in einem Taucheranzug ins Wasser.[36]
Für 200 Mark erwerben Tim und Haddock zu Beginn der
Geschichte eine fabrikneue und vollständige Taucherausrüstung,[37] die
nachdem Entdecken des versenkten Schiffs vermittels Bienleins Unterseeboots,[38]
durch Tim erstmals dazu genutzt, um sich auf dem Meeresboden und am Wrack der
„Einhorn“ umzusehen.[39]
Der Zweck jeder Taucherausrüstung ist es, den Taucher mit komprimierter Luft zu versorgen, die ihm das Atmen in dem fremden Element erlaubt und gleichzeitig die Hohlräume seines Körpers füllt, die dann unter dem gleichen Druck stehen wie das umgebende Wasser. Im allgemeinen trägt der Taucher einen Metallhelm mit Glasfenster oder Gesichtsscheibe, der auf den mit Gummi verstärkten Anzug aus Segeltuch aufgeschraubt wird. Der Anzug umhüllt den Taucher mit Ausnahme seiner Hände völlig. Ein Schlauch, der mit dem Kompressor in einem Boot in seiner Nähe verbunden ist, versorgt nicht nur den Helm, sondern auch den ganzen Anzug oberhalb des Gürtels mit Luft. Natürlich würde der Taucher jetzt im Wasser schweben oder gar wie eine Wasserblase an die Oberfläche treiben, trüge er nicht schwere Bleigewichte vor der Brust, auf dem Rücken und an den Schuhen.[40]
Diese
Beschreibung eines Schwammtauchers mit seiner gesamten Ausrüstung, die von
George Bass 1966 in „Archäologie unter Wasser“ formuliert wurde, zeigt, wie
akkurat sich Hergé bei seinen Zeichnungen an tatsächlichen Taucheranzügen
orientiert hat. Neben der Luftversorgung vermittels eines Schlauchs und einer
hier manuell durch Menschen angetriebenen Pumpe, in diesem Fall von Schulze und
Schultze,[41]
wird aber auch verdeutlicht, dass an Deck der „Sirius“ gepumpt werden muss,
damit Tim unter Wasser in seinem Anzug weiterhin mit Luft versorgt wird.[42] Der
Aufbau des Anzugs wird etwa im neunten und zehnte Panel auf Seite 41, die
diesen als Ganzes visualisieren, dargestellt,[43]
während der aufgeschraubte Helm im siebten bis zehnten Paneln auf Seite 41 zu
sehen ist. Auf Seite 44 wird vom zweiten bis zum sechsten Panel verbildlicht,
wie Tim Haddock den Helm aufsetzen möchte und hierbei dessen Bart zwischen den
metallenen Rändern des Helms und dessen auf dem Taucheranzug festsitzenden
Gegenstücks einklemmt.
Mit
einem Blick auf vergangene archäologische Ausgrabungen, lässt sich sagen, dass
Schwammtaucher, die mit solchen Helmen ausgerüstet sind, [...] die meisten archäologischen Fundstätten im Mittelmeer entdeckt […] [haben, aber auch, dass sie] nur begrenzt bei der eigentlichen Ausgrabung mitarbeiten [können], denn in ihren schwerfälligen Anzügen haben sie nicht die Beweglichkeit, die für den Feinfühligkeit erfordernden Umgang mit zerbrechlichen Schiffsrümpfen unbedingt Voraussetzung ist. Und ihre bleibeschwerten Füße bilden eine ständige Gefahr für die zerbrechlichen Funde. Andererseits verleiht ihnen gerade ihr Gewicht bei schwierigen Arbeiten ein große Standfestigkeit. So können sie ohne weiteres mit schweren Schmiedehämmern auf Meißel einschlagen, mit denen die mächtigen Ablagerungen auf dem Meeresgrund losgebrochen werden.[44]
Die Bleigewichte auf der Brust, auf dem Rücken und an den
Schuhsohlen sind im neunten und im zehnten Panel auf der 41. Seite gut
auszumachen, werden jedoch im Verlauf des Comics mehrfach sowohl bildlich, etwa
wenn Haddock auf dem sechsten Panel auf Seite 45 ins Wasser springt durch ihr
Abstehen, als auch visuell und sprachlich hervorgehoben, das zehnte Panel der
51. Seite zeigt die auf den Planken des Decks liegenden Bleisohlen und das elfte
Panel Haddock, der die Pumpe bedient und meint: „Die Bleisohlen...! Er hat die
Bleisohlen vergessen!“[45]
Worauf das zwölfte Panel auf dieser Seite sodann die Konsequenzen darstellt,
die bereits im angeführten Zitat von George Bass in Bezug auf das Fehlen von
Bleigewichten angeklungen sind, denn Schultze oder Schulze, es ist hier nicht
zu sagen, welcher von beiden im Taucheranzug ist, treibt hierauf mit den Füßen
nach oben im Wasser.[46]
Der Hüftgürtel, der den unteren Teil des Anzugs vom oberen
trennt, ist gleichfalls auf dem neunten und auch auf dem zehnten Panel der 41.
Seite zu sehen und dient dort ebenfalls zur Befestigung eines Seils, mit Hilfe
dessen der Taucher sorgsam herunter-[47] und
wieder heraufgezogen[48]
werden kann. Das dieses Seil nicht notwendig ist, um hinab ins Wasser zu
gelangen, verbildlichen das sechste und siebte Panel auf der 45. Seite eindrucksvoll,
auf den Kapitän Haddock abgebildet wird, wie er mit einem Kopfsprung ins Wasser
springt. Auf derselben Seite wird am 16. Panel und der dort gezeigten Schnürung
des Taucheranzuges noch einmal deutlich, dass der obere Teil des Anzugs darauf
ausgelegt ist, mit Luft gefüllt zu werden, während es die Beine nicht sind.
Archäologische Funde
Neben den Werkzeugen sind es vor allem die Fundstücke der
Schatzsuche, die innerhalb dieses Comicbandes dem archäologischen Themenbereich
zugeordnet werden können. Dass es sich bei jenem Unterfangen um eine
Schatzsuche handelt, erfahren die Lesenden dieses Comics unter anderem durch
die innerfiktionale Zeitung namens „Die Morgenpost“. Dort heißt es in einem
Artikel, der die Überschrift „MS 'Sirius' auf Schatzsuche?“ trägt:
Immer noch und immer wieder munkelt man, dass der Trawler „Sirius“ nicht auf Fischfang fährt, sondern auf Schatzsuche. […] Es geht um den Schatz eines berüchtigten Seeräubers aus dem 17. Jahrhundert, der unter dem Namen Rackham der Rote traurige Berühmtheit erlangte. Der Schatz wird im Wrack seines Schiffes „Einhorn“ vermutet. Den Ort, an dem die „Einhorn“ gesunken ist, glauben der bekannte Reporter Tim [...] und sein Freund Kapitän Haddock zu[49]
kennen. Während jener Schatzsuche werden einige, sehr
verschiedene Fundstücke von den Hauptfiguren entdeckt, aus ihrem Fundkontext
herausgelöst und mitgenommen. An dieser Stelle sei nur kurz darauf verwiesen,
dass bei archäologischen Grabungen nicht nur die Fundobjekte, sondern vor allem
auch die Befunde, also die Umstände eines Fundes, von großer Bedeutung sind.[50] Mit diesem
Umstand, der innerhalb der Handlung von „Der Schatz Rackhams
des Roten“ keine besondere Bedeutung zu erfahren scheint, wird sich
dieser Beitrag an anderer Stelle noch einmal beschäftigen, hier soll jedoch
zuerst auf die Fundstücke selbst geblickt werden.
In einer kleinen Ausstellung im Marinesaal[51] sind
im ersten Panel der 64. Seite jene Fundstücke zu sehen, die die drei
Protagonisten dieses Comics von ihrer Schatzsuche mitgebracht haben.[52]
Dieses Panel soll im Folgenden näher beschrieben werden, wie auch der Fund der
entsprechenden Objekte und deren fiktiver Kontext, die hier im Gedenken an
die Korvette „Einhorn“ ausgestellt
wurden.
Im Vordergrund ist links die Galionsfigur der „Einhorn“,
die von ihrer breite knapp ein Viertel des Panels und von der Höhe nahezu das
gesamte Panel einnimmt zu sehen. Rechts, etwas zurückversetzt, deren Anker und
mittig zwischen diesen beiden Objekten eine Vitrine abgebildet, die einen
Säbel, eine Pistole und den Hut Frantz von Hadoques beinhaltet.[53] Der
Boden hinter der Vitrine scheint nicht mit Ausstellungsobjekten angefüllt zu
sein und somit genügend Raum für die Laufwege der Besucher_innen dieser
Ausstellung zu bieten.
Sonstige Ausstellungsobjekte sind an den Wänden angebracht
oder vor diesen platziert. An der linken Saalwand hängt ein Bauplan der
„Einhorn“ und vor dieser steht eine ihrer Kanonen, beides ist im Mittelgrund
des Panels im linken Drittel dargestellt. An der rückwärtigen Saalwand ist über
einem Kamin ein Gemälde der Einhorn angebracht, dessen unteres Ende sich knapp
oberhalb des Panelmittelpunkts befindet. Am rechten Mittelgrund des Panels, an
der rechten Saalwand, ist ein Gemälde Frantz von Hadoques, posierend mit
Fernrohr in der Hand, vor einem Meer und der „Einhorn“, in breitem Goldrahmen
aufgehängt. Unter diesem Gemälde steht eine zweite, längliche Vitrine, auf der
sich die drei Modellschiffe der „Einhorn“ aus dem Vorgängercomic „Das Geheimnis
der Einhorn“ befinden. In dieser Vitrine ist ein Buch und links und rechts von
diesem sind Pergamente abgebildet. Bei einem dieser Pergamente handelt es sich
wohl, um die durch Balduin Bienlein wieder zusammengesetzten Teile[54]
eines alten Pergaments, die sie als „alte Papiere, halb zerfallen in der
Feuchtigkeit“[55]
aus einer hölzernen Kassette aus dem Wrack der „Einhorn“ geborgen hatten.[56] Bei
jenem anderen Pergament, wenn es denn ein solches ist, könnte es sich
einerseits um ein Schriftstück handeln, das aus dem Bauch des Modellschiffs im
Vorgängerband „Das Geheimnis der Einhorn“ geholt wurde und auf einen Schatz im
Wrack des Schiffes hindeutete und die ganze Suche dieses Comics erst zur Folge
hatte.[57]
Andererseits könnte es aber auch ein Stück Papier sein, auf das die Längen- und
Breitengrade von „den Pergamenten“[58]
übertragen wurden und welches Kapitän Haddock und Tim an Bord der MS „Sirius“
nahmen, auf ihrer Suche nach der Insel, auf der Frantz von Hadoque strandete.
Auf dem achten Panel der 25. Seite studiert Tim jenes Schriftstück bevor er auf
die Idee kommt, den Meridian von Paris und nicht von Greenwich aus zu
berechnen.[59]
In Richtung der rückwärtigen Wand, immer noch an der
rechten Saalwand, ist neben dieser Vitrine eine Statue des Ritter von Hadoques
zu sehen und neben dieser Statue, an der Ecke des Raums an der die rechte
Saalwand auf die Rückwand des Saals trifft, auf einem Podest eine Kassette,
mutmaßlich jene, die durch Tim aus dem Schiffswrack gehoben wurde und jenes
hier wohl ebenfalls ausgestelltes Pergament zum Inhalt hatte.[60]
Neben einem goldenen Kreuz findet Tim bei seinem ersten
Tauchgang einen Säbel. Das Kreuz entdeckt er auf dem sechsten Panel auf Seite
43 und der Säbel ist auf dem sechsten Panel auf Seite 42 zu sehen. Beide
Fundgegenstände bringt er sodann auf dem zehnten Panel der 43. Seite an Bord,
wo sie auf dem elften Panel dieser Seite von Kapitän Haddock freudig
begutachtet werden, während er meint: „Ein Kreuz auf Gold, mit Edelsteinen
eingelegt...! Und ein Entersäbel...!“[61] Diese
beiden Objekte werden hierauf noch mehrfach abgebildet,[62] der Säbel
könnte jener in der Ausstellung sein, das goldene mit Edelsteinen besetzte
Kreuz scheint in der Ausstellung allerdings zu fehlen,[63] wie auch
der von Tim und Kapitän Haddock entdeckte Schatz Rackhams des Roten.[64] Dieser
Umstand verdeutlicht, dass es bei der Ausstellung im Marinesaal, die „der
Erinnerung an die Korvette EINHORN“[65] gewidmet
ist, mehr um ein generelles Gedenken, das anhand einiger exemplarischer Objekte
erfolgen soll, und nicht um eine akribisch genaue Aufbereitung der Fundstücke
geht. Was auch die Kanone, welche dort zu begutachten ist,[66] nahelegt.
Denn von den zwei Kanonen, die auf dem vierten Panel der 42. Seite neben dem
Wrack zu sehen waren, wurde lediglich eine an Deck der MS „Sirius“ gebracht.[67] An
derselben Stelle im Comic, auf dem siebten, zwölften und vierzehnten Panel der
57. Seite, ist neben dieser Kanone auch die Galionsfigur der „Einhorn“ am Mast
vertäut auszumachen, die zuvor nicht unter Wasser gezeigt worden war, von der
es aber seitens Tims hieß, dass sie geborgen werden sollte.[68] Des
Weiteren wurden zwei Lampen, von denen eine neben dem Wrack der „Einhorn“ halb
vergraben im Sand befindlich und auf dem vierten Panel der 42. Seite
visualisiert worden war, in der Ausstellung gezeigt, nachdem sie
augenscheinlich restauriert und an der rechten Saalwand befestigt wurden.[69] Dass nicht
jedes aufgefundene Objekt von den Protagonisten dieses Comics mitgeführt wird,
hat sicherlich auch pragmatische Gründe, zeigt jedoch gleichzeitig auch ein
Vorgehen der heutigen archäologischen Forschung, denn
[w]ie bei archäologischen Fundstellen an Land geht auch bei Fundstellen unter Wasser die Tendenz des modernen Denkmalschutzes dahin, ungestörte Fundzusammenhänge nicht oder nicht vollständig auszugraben, um so zukünftigen Generationen von Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, zusätzliche Erkenntnisse aufgrund verfeinerter Grabungsmethoden und neuer Fragestellungen zu gewinnen. Zudem lassen sich bestimmte Funde auch heute noch nicht zufriedenstellend konservieren.[70]
Der
zweite Tauchgang wird von Kapitän Haddock durchgeführt, der nach wenigen
Minuten unter Wasser mit einer Flasche „Jamaika-Rum, über zweihundertfünfzig
Jahre alt“[71],
zurück an Deck kehrt.[72] Bei der darauffolgenden Bergung am selben Tag wurden
mindestens zwölf weitere Flaschen Rum aus dem Wasser geholt, wie am sechsten
Panel auf der 46. Seite erkennbar ist. Insgesamt hatten mindestens vierzehn
Flaschen Rum das Sinken der „Einhorn“ unbeschädigt überstanden, neben der
ersten Flasche, die Haddock barg und sogleich trank,[73] den
zwölf darauf von ihm an Bord gebrachten Flaschen,[74] auch
noch eine, mit der Tim einen Hai schlug, worauf dieser jene sodann angebrochene
Flasche verschluckte.[75]
Ungewöhnlich bei jenen Rumflaschen ist, dass sie alle unbeschädigt sind und
auch sonst keine beschädigten Flaschen in der Umgebungen der „Einhorn“
auszumachen waren. Auch wenn sich diese Suche auf die Karibik beschränkt,
lassen sich doch Funde, die etwas jünger waren und in Florida gemacht wurden,
als Referenz heranziehen. „'Zerbrochene Rum- oder Weinflaschen', schrieb Olsen,
'sind in Florida in jedem Fort der ersten Jahre nach 1800 gefunden worden.
Vollständig erhaltene Flaschen entdeckte man dagegen praktisch nie.“[76] Dass
ein Fund von intakten Flaschen innerhalb dieser fiktiven Comicgeschichte jedoch
nicht gänzlich abwegig ist, zeigen andere Funde, die ebenfalls in Florida
gemacht wurden. Denn
[a]us dem weichen Schlick- und Sandboden des St. Marks Flusses in Nord-Florida [...] sind einige Dutzend grüner und schwarzer Glasflaschen unversehrt geborgen worden, die aus den Trümmern einer überschwemmten Siedlung des frühen 19. Jahrhunderts stammen. […] Die Anzahl guterhaltener, wenn auch weit auseinander liegender Funde sollte noch wesentlich größer sein wo man die Gegenstände absichtlich dem Wasser übergab.[77]
Selbstverständlich kann anhand dieser beiden Zitate nicht
gesagt werden, ob der Fund von unbeschädigten Rumflaschen in der Karibik nach
zweihundertfünfzig Jahren so hätte stattfinden können, jedoch belegt das letzte
Zitat, dass es tatsächlich intakte Flaschenfunde gab. Gerade der Umstand, dass
Kapitän Haddocks Vorfahre die „Einhorn“ versenkt haben soll, lässt in
Anbetracht dieses Zitats an ein Überdauern der Flaschen denken. Der Fund der Rumflaschen
ist aus Sicht der Protagonisten anscheinend nicht Wert ausgestellt zu werden,
jedenfalls ist keine der Flaschen in der Ausstellung im Marinesaal zu
entdecken. Selbst wenn Kapitän Haddocks Verlangen nach Alkohol,[78] der sonst
auch keinen Alkohol mehr an Deck der MS „Sirius“ hatte,[79]
implizieren mag, dass dieser alle Flaschen bis zum neuerlichen Landen des
Schiffes getrunken habe, wäre es dennoch möglich gewesen, die leeren
Rumflaschen dort zu zeigen.
Von besonderer Bedeutung hingegen ist die Kassette, die Tim
beim dritten Tauchgang mit bloßen Händen ausgräbt[80] und
die hierauf nach mehreren Komplikationen das Deck der MS „Sirius“ erreicht.[81] Das
Tim die Ausgrabung mit bloßen Händen vornimmt, mag zwar verwundern,
erscheint jedoch stimmig, wenn man einen
Blick auf die bereits angeführte Beschaffenheit der Taucheranzüge, der „den
Taucher mit Ausnahme seiner Hände völlig“[82]
umhüllt, und den Umstand wirft, dass von den verschiedenen Werkzeugen, die Archäologen bei Landgrabungen
einsetzen lange Zeit „nur das Messer bei Unterwasser-Ausgrabungen zu verwenden
[war], wenn auch an kleinen Fundstellen, die nur zentimeterdick vom Sand
bedeckt sind, Eimer zum Transport des abgehobenen Bodens benutzt werden.“[83]
Die Kassette wird hierauf aufgebrochen, da vermutet wird,
dass sich in dieser der „Schatz Rackhams des Roten“ befinden soll, nach dem
gewaltsamen Erbrechen des Schlosses, was erst vermittels eines Messers und
sodann mit einem Brecheisen vollzogen wird, stellt sich jedoch heraus, dass in
dieser Kassette „alte Pergamente“[84]
bewahrt wurden.[85]
Das Erbrechen der Kassette, legt nahe, dass diese als Fundobjekt hier unwichtig
zu sein scheint, selbst wenn sie am Ende des Bandes gemeinsam mit dem neuerlich
zusammengesetzten Pergament in der Ausstellung im Marinesaal auf dem ersten
Panel der 64. Seite präsentiert wird. Balduin Bienlein untersucht nach dem Fund
der Pergamentstücke diese, über mehrere Tage hinweg, teils mit zur Hilfenahme
einer Lupe,[86]
worauf es ihm schließlich gelingt diese so zusammenzusetzen, dass sich hieraus
wieder der Originaltext ergibt.[87]
In den Trümmerstücken um und im Schiffswrack, die Tim
während seines ersten Tauchgangs gemeinsam mit den Lesenden erblickt, sind
ferner neben diesen hier bereits benannten Funden noch vier humanoide
Totenschädel sowie eine Axt befindlich,[88] die
jedoch im Verlauf der Handlung nicht mehr von Bedeutung sind. Neben diesen
Fundstücken menschlicher Überreste, gibt es in einem Waldstück auf einer Insel
auch eine Ansammlung von menschlichen Knochen und Totenschädeln[89] und
einen ebenfalls dort befindlichen Speer, die von Struppi, Tim, Kapitän Haddock
sowie Schultze und Schulze entdeckt, von diesen dann jedoch ignoriert werden,[90] was
nochmals verdeutlicht, dass es bei der Suche um eine Suche nach einem Schatz
und nicht nach Wissenszusammenhängen geht.
Die unbeachteten Knochenfunde an Land, belegen allerdings
auch, dass es außer den Fundgegenständen unter Wasser innerhalb dieses Comics
historische Fundstücke auf dem Land gibt. Balduin Bienlein entdeckt denn auch
vermittels seine Fernrohrs ein hölzernes „Kreuz, auf dem höchsten Punkt der
Insel“[91], das
über Einkerbungen verfügt, die Tims Meinung nach ein Kalender sind, denn Frantz
von Hardoque wie Robinson Crusoe in dieses Kreuz geritzt habe.[92] Nach
Tims Ausführungen ständen „[k]leine Kerben für die Wochentage und gro[ß]e für
Sonntage.“[93]
Tim, Kapitän Haddock, Schultze und Schulze beginnen damit die Erdmasse vor dem
Kreuz mit Schaufeln und einer Spitzhacke abzutragen, einem nicht gerade
schonenden Graben, dass abermals verdeutlicht, dass es den Suchenden nur um den
Schatz geht.[94]
Tims Überlegungen, nachdem sie bereits mit dem vermeintlichen Ausgraben des
Schatzes begonnen haben, diesen aber nicht finden, enthält das fünften Panel
der 54. Seite und lauten wie folgt:
Nehmen wir mal an, der Ritter hätte tatsächlich den Schatz von der „Einhorn“ mitgebracht... Warum sollte er ihn hier vergraben? Was hätten sie an seiner Stelle getan? Sie hätten den Schatz doch mitgenommen oder? … Also kann der Schatz hier nicht liegen[95].
Seine Deutung des Sachverhalts soll sich im Fortgang der
Handlung als richtig erweisen, da der Schatz sich im Schloss Mühlenhof
befindet, seine weitergehende Mutmaßung, im nächsten Panel, „[d]ann ist der
Schatz immer noch auf dem Meeresgrund“[96],
stellt sich allerdings als Trugschluss heraus. Die abermalige Suche nach dem
Schatz unter Wasser in den darauffolgenden Tagen wird dementsprechend auch
nicht zu dessen Auffinden beitragen, allerdings artikuliert Tim an dieser
Stelle bereits sein Vorhaben weitere Fundobjekte vom Meeresboden hinauf zu
befördern.[97]
„Wir werden noch das ein oder andere Stück aus der 'Einhorn' heraufholen, zum
Beispiel die Galionsfigur“[98],
meint er an ebendieser Stelle.
Jener Schatz Rackhams des Roten, dessen Suche der
Ausgangspunkt der gesamten Handlung dieses Comics war, wird dann, nachdem Tim
die Angaben auf jenem Pergament Frantz von Hadoques in einen anderen
Zusammenhang bringen kann, von ihm und Kapitän Haddock in einem Globus am Fuße
einer Statue des „Evangelist Johannes[,] [d]e[m] Adler von Patmos“[99], im
Kellergewölbe des Schloss Mühlenhof gefunden.[100] Der
Schatz besteht aus verschieden Edelsteinen, Perlenketten, zwei goldenen
Schmuckstücken, die mit Edelstein besetzt sind, was auf dem vierten und siebten
Panel der 63. Seite besonders anschaulich visualisiert wurde.[101]
Kapitän Haddocks Ausführung nach, handelt es sich unter anderem um
„Diamanten..! Perlen...! Smaragde...! Rubine...!“[102].
© Carlsen |
Von den Landfunden scheint die Statue Frantz von Hadoques,
die von den Suchenden bei ihrem ersten Landgang in Wald auf jener Insel
entdeckt wurde, wie auch „Überreste des Boots, mit dem der Ritter von Hadoque
damals“[103]
auf jener Insel strandete,[104] als
Fundobjekt am interessantesten zu sein.
Am Strand stolpert Kapitän Haddock über ein aus dem Sand
ragendes Holzstück und meint sodann zu Tim, der dem gestürzten Haddock zur
Hilfe eilt[105]:
„Ich habe mich an dem Ding da gesto[ß]en und bin hingefallen.“[106] Auf
dem zwölften und dreizehnten Panel der 27. Seite beginnen Kapitän Haddock und
nach seiner Aufforderung auch Tim damit dieses Stück „Holz freizulegen“[107] und
zwar mit bloßen Händen, worauf sie schließlich auf dem zweiten Panel der 28.
Seite einen Teil des Bootes vom ihn zuvor bedeckenden Sand befreit haben, was
laut Haddock zeige, dass sie sich auf der richtigen Insel befänden.[108] Das
Boot belassen sie allerdings am Strand, anders als jene Statue die nach Tims
Meinung „ganz unverkennbar“[109] den
Ritter von Hadoque darstellen soll und die zuvor entweder von Schultze oder von
Schulze als „Götzenbild“[110]
bezeichnet wurde. Sie wird nach ihrer Entdeckung,[111] mit
dem Beiboot auf die MS „Sirius“ gebracht[112] und
schließlich ein Ausstellungsobjekt im Marinesaal.[113] An
jener Statue wird unter anderem an der Benennung als „Götzenbild“[114]
oder an Tims amüsant gemeinter Anmerkung im zweiten Panel der 30. Seite, ein
gewisses Überlegenheitsgefühl deutlich, welches sich noch stärker im
unterstellten Kannibalismus[115] auf
dem vierten und fünften Panel der 29. Seite zeigt. Dass die Anmerkung Tims
bezüglich der Statue: „Sehen sie seinen Mund an! Seine Stimme hat sicher
Eindruck auf die Eingeborenen gemacht! Wie erschüttert sie wohl waren, als sie
das erste Mal hörten: 'Alle heulenden Höllenhunde!'“[116],
dazu führt, dass Schulze und Schultze auf demselben Panel, dem zweiten auf der
30. Seite, schmunzeln, soll den vermeintlichen humoristischen Gehalt des
Gesagten noch einmal visuell unterstreichen. Jedoch bekräftigt diese
Darstellung gleichzeitig auch eine ins Bild eingeschriebene Deutung,[117] die
an den Comic „Tim im Kongo“ denken lässt, der Trotz seines vermeintlich
harmlosen Humors[118] „in
der Urfassung [...] sehr nachdrücklich den typischen Überlegenheitsdünkel der
weißen Rasse in den Kolonien widerspiegelt“[119] und
selbst in seiner mehrmals überarbeiteten Fassung aus dem Jahre 1946[120]
noch zahlreiche rassistisch begründete Vorurteile und damit verbunden sehr
problematische Stereotype enthält.[121]
Ähnlich, auch wenn sie nicht derart drastisch formuliert sind, wie bei „Tim im
Kongo“, wirken auch jene hier angeführten Aussagen und Darstellungen auf die
heutige Leserschaft.
In welcher Weise der Umstand, dass Belgien als „Der Schatz Rackhams
des Roten“ erstmals „als Strip in 'Le Soir Jeunesse' vom 11.06.1942 bis
23.09.1943“[122]
publiziert wurde von Deutschland besetzt war, sich auf dessen Inhalt auswirkte,
kann hier nicht gesagt werden, jedoch beinhaltet die Urfassung von „Tim im
Kongo“, die „1926 als Auftragsarbeit für die konservative Pfadfinderzeitschrift
'Le Boy-Scout' unter dem Titel LES AVENTURES DE TOTOR“[123] erschien,
schon derartige Schilderungen, wie in diesem Abschnitt bereits erläutert worden
ist.
Das fiktive Bild der Archäologie und sein realweltliches
Gegenüber
Gerald Munier schreibt in die „Geschichte im Comic“
bezüglich der dort unter Umständen auftretenden historisierenden
Abenteuerimagination:
Hier hat der Autor jenseits etwaiger Authentizitätsbeteuerungen einen Plot ersonnen, bei dem der Bedingungskontext der Handlung zwar vor einer historischen Bühne abläuft, aber nicht zwingend mit den gegebenen Zeitumständen verzahnt ist. Was vor historischer Staffage also geschieht […], ist reine Phantasie eines Erzählers, der einfach unterhalten wollte und auf ein historisches Milieu zurückgegriffen hat, weil ihm dieses für seine Geschichte besonders geeignet erschien. Der Umgang mit historisch Triftigem kann […] höchst unterschiedlich ausfallen.[124]
Dies scheint bei „Der Schatz Rackhams
des Roten“ der Fall zu sein, weshalb hier gefragt werden konnte, wie
triftig und stringent die Narration des Comics sich bezüglich der historischen
Authentizität verhält. Gerald Munier meint, dass deshalb
kritisch zu hinterfragen [sei], ob die in dem entsprechenden Comic präsentierte Darstellungsleistung den erforschten Tatsachen zuwiderläuft, oder gar mittels technischen-handwerklichen Zugriffsmöglichkeiten des Mediums der Schein einer „schönen“ (manchmal auch abenteuerlichen, spannenden, mithin künstlichen) Wirklichkeit erzeugt wird, die mit den wahren historischen Tatsachen nichts zu tun hat, sondern diese mystifiziert.[125]
Dies wurde im Verlauf dieses Blogeintrags bereits an einzelnen
Stellen getan, einiges, was dort jedoch noch nicht angesprochen wurde, soll nun
in diesem Abschnitt thematisiert und auf seine Stichhaltigkeit überprüft werden.
Da sich, wie bei allen Fundobjekten, „[b]ei Wracks [...]
Informationen nicht nur aus den einzelnen Fundgegenständen ziehen [lassen],
[...] kann neben der Bauweise und zeitlichen Einordnung eines untergegangenen
Schiffes vor allem die Zusammensetzung der Ladung bedeutungsvoll sein.“[126] Dies
liegt im Bezug auf die Ladung hauptsächlich daran, dass durch den Luftabschluss
für der Unterwasserfunde[127]
„im Vergleich zu Landfunden für alle Fundmaterialien
andersartige und häufig günstigere Erhaltungsbedingungen vor[liegen]“[128],
was mitunter „die Bergungen feinster, leicht vergänglicher Materialien wie
Textilien erlaubt.“[129]
Demzufolge „existieren also [unter Wasser] nicht nur Spuren von z.B. Holz,
Leder, Getreide, Textilien in Form von Verfärbungen oder kleinsten Partikeln,
sondern tatsächlich deren Reste in mehr oder weniger äußerlich ursprünglicher
Form“[130].
Dass die Bauweise und die zeitliche Einordnung mehr als nur die Funde selbst
aussagen können, hat zur Folge, dass
bei archäologischen Untersuchungen soviel Wert auf die Dokumentation gelegt wird, denn Befunde kann man nicht einfach aufsammeln oder konservieren wie Funde. Es handelt sich ja zum größten Teil schlichtweg um Beobachtungen, die sorgfältig aufgezeichnet werden müssen, da man sie im weiteren Vorgehen bei einer notwendig werdenden Ausgrabung auch gleichzeitig unweigerlich zerstören würde. Diese Dokumentation muß so umfassend sein, daß sich bei der anschließenden Auswertung die Lage eines jeden Fundgegenstandes und seine Beziehung zu allen beobachteten Verfärbungen und Schichten genau rekonstruieren läßt. Alle Beobachtungen, die während der Ausgrabung nicht festgehalten werden oder die wegen falscher Entscheidungen bei der Planung gar nicht erst gemacht werden können, bedeuten für immer verlorengegangene Informationen über unserer Geschichte.[131]
Die Beobachtung und Dokumentation
aller Details ist auch deswegen von besonderer Wichtigkeit, da nur so
Wissenschaftler, die nicht vor Ort waren aufgrund der Aufzeichnungen den
Fundort und die Funde analysieren können.[132]
Dementsprechend schützen beispielsweise die in Deutschland für Fundstellen
geltenden Denkmalschutzgesetze,[133] „nicht nur das einzelne Fundobjekt, sondern die Fundstelle
als eine Gesamtheit von Funden und Befunden.“[134]
Sowohl die Befunde als auch mögliche Gesetze, die bei Unterwassergrabungen
gelten könnten, auch wenn diese Gesetzte nicht einheitlich geregelt sind und
sich von Land zu Land unterscheiden können,[135]
werden innerhalb von „Der Schatz Rackhams des Roten“ nicht beachtet. Im
Werk Hergés liegt der Akzent vielmehr auf der Schatzsuche und weniger auf der
Forschung, auch wenn mitunter ein Vorgehen geschildert wird, wie es Archäologen
vertreten, dennoch scheint Archäologie hier etwas zu sein, dass Abenteuer und
Geheimnisse, die es zu ergründen gilt, verspricht,[136] was
in einem Zitat von George Bass in „ Archäologie unter Wasser“ besonders
deutlich formuliert wird. Dort heißt es:
Der Begriff „Unterwasser-Archäologie“ beschwort bislang das Bild von abenteuerlustigen, wetterharten Männern mit athletischen Körpern und geringen Spezialkenntnissen herauf. Die Vorstellung von gesunkenen Schätzen, die von Amateurtauchern geplündert wurden, lag nahe. So etwas hat es gegeben, und es geschieht noch immer, aber es besitzt nur geringe Bedeutung. Hier trifft man auf das gleiche wie bei den Landgrabungen, wo die Archäologen „der ersten Stunde“ genauso abenteuerlustige und wetterharte Burschen und im Grunde kaum mehr als Antiquitätenjäger waren. Aber Erziehung und die jeweiligen nationalen Gesetze zum Schutz der Altertümer lassen mittlerweile auch den Fundorten unter Wasser den notwendigen Schutz angedeihen, genau wie das auf dem Land der Fall war[137].
Das auf dem Meeresgrund liegende
Schiffswrack, das einen Schatz enthalten könnte, welches jedoch verschollen
beziehungsweise nur vermittels den Angaben auf einer alten Karte zu finden ist,
ist in dieser Form kein Produkt der Fantasie.[138]
Das Vorgehen von Tim und Kapitän Haddock lässt jedoch nicht an
Unterwasserarchäologie, sondern an Schatztaucher denken, da auch hier die
Vorstellung, dass es „der feindlichen Tiefe etwas von Wert abzutrotzen“[139] gilt, die Suche antreibt.
Für die Protagonisten dieser
Geschichte zählt zwar nicht, wie „für die meisten Schatztaucher allein der
materielle Wert der Gold- und Silberfunde“[140],
dennoch hat auch bei ihrem Vorgehen „die kulturhistorische Bedeutung von Schiff
und Ladung“[141] keine vorrangige Priorität, denn
[d]as versunkene Schiff, im archäologischen Sinn eine „geschlossene Gruppe“, liefert einen Querschnitt durch die gesellschaftlichen und kulturellen Eigenarten zum Zeitpunkt des Untergangs. Jedes Wrack ist eine „Zeitkapsel“, die Aufschlüsse über Seefahrt, Handel, Wirtschaft, Technik, Verkehrswege, Kultur und Lebensformen geben kann. Facht und andere Überreste bieten den Archäologen neue Ansätze für die historische Feinarbeit.[142]
Durch jene Ausstellung im
Marinesaal wird allerdings versucht die Geschichte der „Einhorn“ zu vermitteln,
wodurch der Sinn archäologischen Forschens hier mehr oder weniger enthalten
bleibt.
Fazit
Dieser Blogeintragt hat gezeigt, dass in
Hergés Comic „Tim und Struppi. Der Schatz Rackhams des Roten“
archäologische Forschungsmethoden weniger wichtig sind, als das Element der
Schatzsuche und damit verbunden auch jener Reiz des Abenteuers, der häufig der
Archäologie von Außen zu geschrieben wird[143]
und dafür sorgt, dass wenig vorbereitete Personen denken Grabungen durchführen
zu können.[144]
In einzelnen Aspekten orientieren
sich die Darstellungen in „Der Schatz Rackhams des Roten“ jedoch sehr
stark an historischen und realweltlichen Bezügen, was sich unter anderem daran zeigt, wie akkurat der in diesem Comic abgebildete
Schwammtaucheranzug, mit all seinen Funktionen, ist, dass es tatsächlich
Unterwasserfunde von unbeschädigten Rumflaschen gab und dass die Ausstellung im
Marinesaal im weitesten Sinne als eine Vermittlung von durch Grabungen
erlangtem Wissen gesehen werden kann.
Die technischen Feinheiten archäologischen Vorgehens wurden hier jedoch nicht beachtet, sei es beim Öffnen der im Schiffswrack entdeckten Kassette, dem Graben vor dem hölzernen Kreuz auf der Insel, auf der Kapitän Haddocks Vorfahre strandete, oder der fehlenden Dokumentation sowohl von Grabungen an Land und im Wasser als auch einem mangelndem Interesse an den Befunden näher einging.
Die technischen Feinheiten archäologischen Vorgehens wurden hier jedoch nicht beachtet, sei es beim Öffnen der im Schiffswrack entdeckten Kassette, dem Graben vor dem hölzernen Kreuz auf der Insel, auf der Kapitän Haddocks Vorfahre strandete, oder der fehlenden Dokumentation sowohl von Grabungen an Land und im Wasser als auch einem mangelndem Interesse an den Befunden näher einging.
Da mit diesem Comic nicht gerade ein aktuelles Werk gewählt
worden ist, wäre es für künftige Auseinandersetzungen mit diesem Thema möglicherweise interessant zu vergleichen, wie
neuere Comicgeschichten die Archäologie und ihre Forschungsmethoden behandeln.
Beispielsweise fokussiert sich „Die steinernen Riesen“, ein Spezialband der
Reihe um „Spirou und Fantasio“, ebenso auf die Unterwasserarchäologie und hat
darüber hinaus sogar eine ähnliche narrative Struktur, beschäftigt sich aber im
Gegensatz zu „Der Schatz Rackhams des Roten“
mit Fundstücken der Maori und besitzt mitunter Anteile, die sich mehr am
gegenwärtigen Vorgehen der archäologischen Forschung ausrichten. Neben einer
archäologischen und einigen populärwissenschaftlichen Zeitschriften[145],
werden in diesem Comic Amphorenfunden[146], wissenschaftliche Arbeiten[147],
„Antiquitätenschmuggel“[148] und
Grabungsgenehmigungen[149]
erwähnt. Auch die Bedeutung des kulturellen Hintergrundes einer Fundstelle wird
dort anders beleuchtet,[150] als
es in diesem Comic der Fall war, bei dem doch sehr stereotype Vorstellung
vorherrschten.
Insgesamt entwirft „Der Schatz Rackhams
des Roten“ zwar ein Bild der Archäologie, dass keiner stichhaltigen Überprüfung
von tatsächlichen Verhältnissen standhält, wie hier gezeigt wurde, jedoch sind
einzelne Sachverhalte korrekt oder zumindest zeithistorisch richtig dargestellt
und die Figuren dieses Comics durch ihr Handeln weitaus mehr als raubende
Schatztaucher, für die „allein der materielle Wert der Gold- und Silberfunde“[151]
zählt, da an ihm durchaus etwas wie die Erkenntnis nach Wissen als Antrieb
gesehen werden kann.
Literaturverzeichnis
Primärliteratur
Hergé: Tim und Struppi. Der
Schatz Rackhams des Roten. In: Hergé: Die Abenteuer von Tim und
Struppi. Kompaktausgabe. Band 5. Carlsen, Hamburg 2015. S. 3-64.
Hergé: Tim & Struppi 1:
Tim im Kongo. Carlsen, Hamburg 1997.
Yoann und Fabien Vehlmann:
Spirou & Fantasio Spezial 2: Die steinernen Riesen. Carlsen, Hamburg 2006.
Sekundärliteratur
Bass, George F.: Archäologie unter Wasser. Gustav Lübbe
Verlag, Bergisch Gladbach 1966.
Dittmar, Jakob F.: Comic-Analyse. 2. Auflage. UVK
Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz 2011.
Deutsche Gesellschaft zur
Förderung der Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.): In Poseidons Reich.
Archäologie unter Wasser. In: Zaberns
Bildbände zur Archäologie. Band 23. Philipp von Zabern, Mainz am Rhein
1995.
Deutsche Gesellschaft zur Förderung der
Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.): Unterwasserarchäologie. Denkmalschutz und
Archäologie unter Wasser. Delius Klasing Edition Nagelschmid, Stuttgart 1997.
Fulda, Daniel und Walter Pape (Hrsg): Das Andere Essen.
Kannibalismus als Motiv und Metapher in der Literatur. In: Gerhard Neumann und
Günter Schnitzler: ROMBACH WISSENSCHAFTEN. REIHE LITTERAE. Band 70. Rombach Druck-
und Verlagshaus GmbH & Co. KG, Freiburg im Breisgau 2001.
Grünewald, Dietrich: Comics. In: Erich Straßner (Hrsg.)
Grundlagen der Medienkommunikation. Band 8. Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen
2000.
Peter-Röcher, Heidi: Mythos Menschenfresser. Ein Blick
in die Kochtöpfe der Kannibalen. Verlag C. H. Beck, München 1998. (Beck'sche
Reihe; 1262)
Kircher, Marco: Wa(h)re Archäologie. Die Medialisierung
archäologischen Wissens im Spannungsfeld von Wissenschaft und Öffentlichkeit.
In: Barbara Korte et al. (Hrsg.): Historische Lebenswelten in populären
Wissenskulturen | History in Popular Cultures. Band 7. Transcript Verlag,
Bielefeld 2012.
Knigge, Andreas C.: Comics. Vom Massenblatt ins
multimediale Abenteuer. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Hamburg 1996.
Körber, Joachim: Die
Geschichte bei Tim & Struppi. Eine Reise durch die Zeit – von den Maya bis
zum Mond. WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim 2012.
Lanitzki, Günther: Amphoren –
Wracks – versunkene Städte. Grundlagen, Probleme, Erfahrungen und Ergebnisse
der Unterwasserarchäologie. VEB F. A.
Brockhaus Verlag, Leipzig 1980.
Lebek, Wolfgang Dieter: Kannibalen und Kariben auf der
Ersten Reise des Columbus. In: Daniel Fulda und Walter Pape (Hrsg): Das Andere
Essen. Kannibalismus als Motiv und Metapher in der Literatur. In: Gerhard
Neumann und Günter Schnitzler: ROMBACH WISSENSCHAFTEN. REIHE LITTERAE. Band 70.
Rombach Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG, Freiburg im Breisgau 2001.
Mahne, Nicole: Transmediale Erzähltheorie. Eine
Einführung. Vandenhoeck und Ruprecht GmbH und Co. KG, Göttingen 2007.
Munier, Gerald: Geschichte im Comic. Aufklärung durch
Fiktion? Über Möglichkeiten und Grenzen des historisierenden Autorencomic der
Gegenwart. UNSER Verlag, Hannover 2000.
Mongait, Alexander:
Archäologie und Gegenwart. VEB Verlag der Kunst, Dresden 1985.
Novak, Maximillian E.: Fleischlose Freitage. Kannibalismus
als Thema und Metapher in Defoes Robinson Crusoe. In: Daniel Fulda und
Walter Pape (Hrsg): Das Andere Essen. Kannibalismus als Motiv und Metapher in
der Literatur. In: Gerhard Neumann und Günter Schnitzler: ROMBACH
WISSENSCHAFTEN. REIHE LITTERAE. Band 70. Rombach Druck- und Verlagshaus GmbH
& Co. KG, Freiburg im Breisgau 2001.
Seeßlen, Georg: Tintin, und
wie er die Welt sah. Fast alles über Tim, Struppi, Mühlenhof & den Rest des
Universums. In: Dieter F. Bertz und Marcus Stiglegger: Kultur & Kritik 4.
Bertz + Fischer GbR, Berlin 2012.
Weniger, Katja: Tim und
Struppi unterwegs. Das Motiv der Reise in 'Les aventures de Tintin'. Tectum
Verlag, Marburg 2010.
Onlinequellen:
Schröder, Katja:
Visuell-verbale Beziehungszusammenhänge im Comic. Eine Untersuchung anhand
ausgewählter franko-belgischer Comics und der jeweiligen deutschen
Übersetzungen. In:
http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/12430/Diplomarbeit_Katja%20Schr%C3%B6der.pdf,
am 04.10.2017.
___________________________
[1]„Es
existieren zahllose, oft unvereinbare, Definitionsansätze des Comics. Sie
berufen sich entweder auf formale Aspekte, wie die Notwendigkeit von
Text-Bild-Kombinationen oder grafischen Symbolen [...] oder beruhen auf
inhaltlichen Voraussetzungen [...]. Teilweise wird die kommerzielle Vermarktung
des Comics als Massenkommunikationsmittel als begriffsbildend gesetzt.“ In: Nicole Mahne: Transmediale Erzähltheorie. S.
44. Heutzutage kann man, aufgrund von „[g]rafische[n] wie dramaturgische[n]
Experimente[n,] [...] kaum[] von einem ,Comic-Stil‘ [...] sprechen; vielmehr
präsentiert sich ein höchst differentes Angebot, durchaus anderen Künsten wie
Literatur oder Film vergleichbar, das populäre anspruchsvolle wie triviale, das
künstlerisch hochrangige und avantgardistische Werke umfasst.“ In: Dietrich
Grünewald: Comics. S. 2.
[2]Deutsche
Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.):
Unterwasserarchäologie. Denkmalschutz und Archäologie unter Wasser. S. 10
[3]Katja
Weniger: Tim und Struppi unterwegs. Das Motiv der Reise in 'Les aventures de
Tintin'. S. 108.
[4]Deutsche
Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.):
Unterwasserarchäologie. S. 15-17 sowie George F. Bass: Archäologie unter
Wasser. S. 89.
[5]Katja
Schröder: Visuell-verbale Beziehungszusammenhänge im Comic. Eine Untersuchung
anhand ausgewählter franko-belgischer Comics und der jeweiligen deutschen
Übersetzungen. S. 45.
[6]Gerald
Munier: Geschichte im Comic. Aufklärung durch Fiktion? Über Möglichkeiten und
Grenzen des historisierenden Autorencomic der Gegenwart. S. 36.
[7]Ebd.
[8]Ebd.
[9]
„Lange Zeit wurde die Auffassung vertreten, dass jenseits von Sprache kein Sinn
möglich sei (Boehm 2008: 14). Aber in Bildern liegt eine bisher häufig
unterschätzte Bedeutung. Visuelle Darstellungen sind ein Kommunikationsmedium,
das ebenso dokumentieren, aber auch konservieren, erzählen, unterhalten oder
überzeugen kann. Sie erzeugen auch durch Ästhetik Sinn und können Wissen
schaffen (Heßler 2004: 8). 'Während aber die Sprache mehr und mehr darauf
verzichten muss, Realität zu garantieren, weil allem, was gesagt wird, auch
widersprochen werden kann, verlagert sich die Reproduktion von Realität auf die
beweglichen, optisch/akustisch synchronisierten Bilder.' (Boehm 2008: 15)“ In:
Marco Kircher: Wa(h)re Archäologie. Die Medialisierung archäologischen Wissens
im Spannungsfeld von Wissenschaft und Öffentlichkeit. S. 76.
[10]Marco
Kircher: Wa(h)re Archäologie. S. 77.
[11]Gerald
Munier: Geschichte im Comic. Aufklärung durch Fiktion? S. 86.
[12]„Da
Comics inzwischen eine über einhundertjährige Geschichte haben, können sie in
vielfältiger Weise für den Historiker Quellenmaterial bilden, unabhängig davon,
ob ihr Inhalt empirisch triftig oder rein fiktiv ist, ferner unabhängig von
Merkmalsdifferenzierungen wie real, naturalistisch, funny oder semi-funny,
Klassifizierungstyp und Zeichenstil.“ In: Gerald Munier: Geschichte im Comic.
Aufklärung durch Fiktion? S. 107.
[13]Gerald
Munier: Geschichte im Comic. Aufklärung durch Fiktion? S. 36.
[14]Vgl.
Katja Schröder: Visuell-verbale Beziehungszusammenhänge im Comic. S. 48, S. 66
f. und S. 69 f.
[15]Vgl.
Katja Schröder: Visuell-verbale Beziehungszusammenhänge im Comic. S. 77 f.
[16]„Im
Jahr 1698 bricht der Ritter Frantz de Hadoque im Auftrag des französischen
König Ludwig XIV[...] zu einer Reise in die Antillen auf, in deren Verlauf sein
Schiff jedoch von der Piratenbande Rackhams des Roten gekapert wird, der
Hadoques gesamte Besatzung ermorden lässt. Hadoque selbst lässt er am Leben,
fesselt ihn aber an einen Mast. Hadoque kann sie befreien, erschlägt Rackham
den Roten und versenkt das Schiff mitsamt den Piraten im Meer.“ In: Joachim Körber: Die Geschichte bei Tim
& Struppi. Eine Reise durch die Zeit – von den Maya bis zum Mond. S.
105.
[17]„Ausgehend
von der Feststellung, dass allen Formen des Reisens die Bewegung gemein ist,
zeugt bei Tintin das ständige Unterwegssein in jeder Erzählung von seiner
Flexibilität und seiner inneren Freiheit. Ist er einmal unterwegs, hält ihn
selten etwas auf, kein Widerstand, keine Widersacher, kein Unwetter oder
sonstige Hindernisse. Dennoch geht es für ihn weder um einen beruflichen noch
um einen persönlichen (Bildungs-)Gewinn. Seine Erlebnisse werden von Hergé
literarisch aufgearbeitet. Tintin verreist [...] nicht als Tourist. Auf die
Ereignisse um ihn herum reagiert bzw. antwortet er in der jeweiligen Situation
mittels Bewegung. In diesem Zusammenhang bedient er sich verschiedener Formen
des Reisens, etwa per Schiff, Flugzeug oder per pedes.“ In: Katja Weniger: Tim
und Struppi unterwegs. S. 55.
[18]Deutsche Gesellschaft zur Förderung der
Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.): In Poseidons Reich. Archäologie unter
Wasser. S. 4.
[19]Vgl. Hergé: Tim und Struppi.
Der Schatz Rackhams des Roten. S. 15-16, 23-26, 36 f., 40.
[20]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
51-52.
[21]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
23.
[22]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
25.
[23]Der Schatz Rackhams des Roten. S.
37.
[24]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
37-40.
[25]Der Schatz Rackhams des Roten. S.
40-41, 45-46, 53-55, 63-64.
[26]Der Schatz Rackhams des Roten. S.
7.
[27]Ebd.
[28]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
8.
[29]Ebd.
[30]„Einige
der Schwierigkeiten bei der Arbeit unter Wasser sind durchaus mit den
Anstrengungen bei archäologischen Landgrabungen vergleichbar. Gegen Kälte
schützt sich der Unterwasser-Ausgräber mit einem Gummianzug anstelle eines Mantels.
[...] Bei der Suche nach antiken Funden sind Taucher oft genug von Haien aus
dem Wasser gejagt worden, aber umgekehrt wurden natürlich auch mehr als ein
Wissenschaftler von wilden Ebern oder verwilderten Hunden gehetzt. Der
Tauchende Forscher muß sich vor Muränen in acht nehmen, die sich unter
Umständen in leeren Weinkrügen ansiedeln, und wiederum würde kein Archäologe
auf dem Festland in bestimmten Gegenden seine Hand unter ein Felsstück oder in
ein Tongefäß stecken, ohne sich vorher vergewissert zu haben, daß sich dort
kein Skorpion verborgen hält. Im Wasser muß der Forscher giftige Fische meiden,
wie zu Lande gefährliche Schlangen, und lästige, stechende Würmer sind
sozusagen die 'Bremsen' der Unterwasserwelt.“ In: George F. Bass: Archäologie unter
Wasser. S. 28.
[31]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.8,
S. 10-11 und S. 13-14.
[32]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
19-23.
[33]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
34.
[34]Ebd.
[35]
Nachdem sich die Antriebsschraube des Unterseeboot kurzzeitig in Tang verfangen
hat und hierauf aus diesem befreit werden muss. Vgl. Der Schatz Rackhams des Roten. S. 35-40.
[36]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
41.
[37]Vgl. Der Schatz Rackhams des Roten. S.
11.
[38]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
35-41.
[39]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
41-43.
[40]George
F. Bass: Archäologie unter Wasser. S. 29.
[41]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
41.
[42]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
43.
[43]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.41.
[44]George
F. Bass: Archäologie unter Wasser. S. 30.
[45]Der Schatz Rackhams des Roten. S.
51.
[46]Vgl.
Ebd.
[47]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
41, 46, 51
[48]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
43-45 und 49.
[49]Der Schatz Rackhams des Roten. S.
4.
[50]„Die
wichtigsten Aussagen einer archäologischen Grabung ergeben sich meist nicht
mehr aus dem Gegenstand selbst, sondern aus seinen Fundumständen, der
Einbettung in eine bestimmte Fundschicht und damit in einen bestimmten
zeitlichen Rahmen, aber auch aus dem Wechselspiel mit anderen Funden.“ In:
Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.): In
Poseidons Reich. S. 97.
[51]
Der Marinesaal befindet sich höchstwahrscheinlich im Schloss Mühlenhof, dem
ehemaligen Anwesen von Frantz von Hadoque einem Vorfahren Kapitän Haddocks, wie
es etwa auf der sechsten Seite diese Comics heißt, welches Kapitän Haddock mit
der finanziellen Unterstürzung von Balduin Bienlein auf den Seiten 60 und 61
zurückkauft.
[52]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
64.
[53]Diese
Gegenstände sind nicht nur in der Vitrine der Ausstellung und im Falle des Huts
ebenfalls noch auf dem Gemälde von Frantz von Hadoque auf der 64. Seite dieses
Comics zu sehen, sondern ebenfalls auf der Titelseite, der ersten Seite des
Comics. Dort sind der Hut, der Revolver und ein Säbel, der jedoch einen anderen
Griff als jener in der Vitrine besitzt, gemeinsam mit einer geöffneten
Schatztruhe, die ebenfalls auf der dritten Seite vor den ersten Paneln des Comics
sichtbar und mit Juwelen gefüllt ist, unterhalb des Titels „Der Schatz Rackhams
des Roten“ auszumachen.
[54]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
59 f.
[55]Der Schatz Rackhams des Roten. S.
50.
[56]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
47-51.
[57]„Tintin
ersteht auf dem Flohmarkt das Modell eines Dreimastschiffes, um es dem Kapitän
zum Geschenk zu machen. Merkwürdigerweise sind zwei Männer so sehr an dem Modell
interessiert, dass sie sich gegenseitig mit Kaufangeboten überbieten. Eine
Abbildung des gleichen Schiffes findet sich auch auf dem Gemälde das Haddocks
Vorfahren, Ritter von Hadoque, zeigt. Nach vielen Verwicklungen finden sie
einen Brief, der auf einen Schatz im Wrack der 'Einhorn' deutet. Tintin und
Haddock finden heraus, wo das Wrack des Piratenschiffes liegen könnte, das
Frantz Ritter von Hadoque im Jahre 1676 in karibischen Gewässern fachgerecht in
die Luft gesprengt hat. Die Suche endet indes zunächst ergebnislos, erst am
Ende des Albums kommt Tintin darauf, wie die geheimnisvollen Botschaften
miteinander zu kombinieren sind.“ In: Georg Seeßlen: Tintin, und wie er die
Welt sah. Fast alles über Tim, Struppi, Mühlenhof & den Rest des Universums.
S. 104 f.
[58]Der Schatz Rackhams des Roten. S.
25.
[59]Vgl.
Ebd.
[60]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
47-51.
[61]Der Schatz Rackhams des Roten. S.
43.
[62]Der
Entersäbel zusätzlich noch auf Seite 44 und vermutlich auch auf Seite 64
innerhalb der Vitrine, das Kreuz noch auf den Seiten 44 und 46.
[63]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
64.
[64]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
63.
[65]Der Schatz Rackhams des Roten. S.
64.
[66]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
64.
[67]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
57. Dort ist die Kanone auf den Paneln 7, 12 und 14 zu sehen.
[68]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
56.
[69]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
64.
[70]Deutsche
Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.): In
Poseidons Reich. S. 97.
[71]Der Schatz Rackhams des Roten. S.
45.
[72]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
44 f.
[73]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
44.
[74]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
46.
[75]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
48 f.
[76]George
F. Bass: Archäologie unter Wasser. S. 90.
[77]George
F. Bass: Archäologie unter Wasser. S. 90 f.
[78]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
13, S. 18-22, S. 44-46 und S. 57.
[79]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
19-22.
[80]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
47.
[81]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
47-50.
[82]George
F. Bass: Archäologie unter Wasser. S. 29.
[83]George
F. Bass: Archäologie unter Wasser. S. 157.
[84]Der Schatz Rackhams des Roten. S.
51.
[85]Der Schatz Rackhams des Roten. S.
50 f.
[86]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
56 f.
[87]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
59 f.
[88]
Vgl. Der Schatz Rackhams des
Roten. S. 42 f.
[89]Dass
an dieser Stelle, im vierten Panel der 29. Seite, Tim diesen Fund aufgrund der
bei den Knochen gefundenen Waffe „Eingeborenen“ zu schreibt, die diese
„vermutlich im Kampf besiegt“ hätten, ist in ihrer Stichhaltigkeit nicht zu
überprüfen, seine darauffolgende Aussage „und dann von ihren Feinden
aufgegessen worden“, die hier nur im Rekurs auf den fiktionalen Roman „Robinson
Crusoe“ beruht, erscheint hier schon als eine dramatische und nicht wirklich
glaubwürdige Zuspitzung. Da an dieser Stelle des Waldes keine sonstigen
Anzeichen auszumachen sind, die auf etwas anderes als einen Kampf hinweisen
würden. Vgl. Der Schatz Rackhams
des Roten. S. 29. Ferner sind die entsprechenden Schilderungen über
Kannibalismus in der Karibik, bei den sogenannten „Kariben“, die bei Columbus
ihren Ursprung haben und auf die hier möglicherweise Bezug genommen wird,
äußerst strittig. Vgl. Heidi Peter-Röcher: Mythos Menschenfresser. Ein Blick in
die Kochtöpfe der Kannibalen. S. 132-136 und Wolfgang Dieter Lebek: Kannibalen
und Kariben auf der Ersten Reise des Columbus. S. 106-108. Die Frage, ob es
Kannibalismus, wie er oft seitens der Europäer formuliert wurde, überhaupt gab,
oder er nur eine deformierende Fremdzuschreibung war, lässt sich ebenfalls
nicht unbedingt beantworten. Vgl. Daniel Fulda und Walter Pape (Hrsg): Das
Andere Essen. Kannibalismus als Motiv und Metapher in der Literatur. S. 9-14.
sowie Heidi Peter-Röcher: Mythos Menschenfresser. S. 7, S. 22, S. 27-37, S. 75
f., Die Darstellungen von Mensch, die Menschen verspeisen, die in Daniel Defoes
„Robinson Crusoe“ Erwähnung finden, sind jedoch als Fiktion markiert. Vgl.
Maximillian E. Novak: Fleischlose Freitage. Kannibalismus als Thema und
Metapher in Defoes Robinson Crusoe. S. 200-216. und Heidi Peter-Röcher:
Mythos Menschenfresser. S. 154.
[90]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
28 f.
[91]Der Schatz Rackhams des Roten. S.
52.
[92]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
51-53.
[93] Der Schatz Rackhams des Roten. S.
53.
[94] Vgl. Der Schatz Rackhams des Roten. S.
53 f.
[95] Der Schatz Rackhams des Roten. S.
54.
[96] Ebd.
[97]Vgl.
Der Schatz Rackhams des Roten. S.
56 f.
[98] Der Schatz Rackhams des Roten. S.
56.
[99] Der Schatz Rackhams des Roten. S.
62.
[100]Vgl. Der Schatz Rackhams des Roten. S.
62 f.
[101]Vgl. Der Schatz Rackhams des Roten. S.
63.
[102] Ebd.
[103] Der Schatz Rackhams des Roten. S.
28.
[104]Vgl. Der Schatz Rackhams des Roten. S.
26-34.
[105] Vgl. Der Schatz Rackhams des Roten. S.
27.
[106] Ebd.
[107] Ebd.
[108] Vgl. Der Schatz Rackhams des Roten. S.
27 f.
[109] Der Schatz Rackhams des Roten. S.
30.
[110] Der Schatz Rackhams des Roten. S.
29.
[111] Vgl. Der Schatz Rackhams des Roten. S.
29-31.
[112] Vgl. Der Schatz Rackhams des Roten. S.
34.
[113] Vgl. Der Schatz Rackhams des Roten. S.
64.
[114] Der Schatz Rackhams des Roten. S.
29.
[115]Die 91.
Fußnote dieses Beitrags widmet sich ebenjenen Paneln und den dort geäußerten
Implikationen.
[116] Der Schatz Rackhams des Roten. S. 30
[117] „Bilder
zeigen Sichtweisen auf: Sie stellen Dinge dar und zugleich, wie diese Dinge aus
einer bestimmten Perspektive aussehen (der Erzähler ist deutlich subjektiv oder
ganz unpersönlich). Das Bild hat eine gegenständliche und eine
nicht-gegenständliche Bedeutung. Die gegenständliche drückt sich im
Dargestellten aus, die nicht-gegenständliche in der Darstellungsweise. Zwischen
diesen beiden Bedeutungen des einzelnen Bildes kann ein Zusammenhang
bestehen“. In: Jakob F. Dittmar: Comic-Analyse. S. 74.
[118] „Ein spaßiger Comic aus den dreißiger Jahren, wie Hergés
TIM UND STRUPPI, der durch seine sprachliche Verballhornung - 'Du weißes Massa, ich armes Bimbo' -
unfreiwillig den gar nicht so komischen Überlegenheitsdünkel der weißen
Kolonialherren dokumentiert“. In: Gerald Munier: Geschichte im Comic.
Aufklärung durch Fiktion? S. 107.
[119]Gerald
Munier: Geschichte im Comic. Aufklärung durch Fiktion? S. 147.
[120] Vgl.
Gerald Munier: Geschichte im Comic. Aufklärung durch Fiktion? S. 147, Andreas
C. Knigge: Comics. Vom Massenblatt ins multimediale Abenteuer. S. 179 sowie Hergé: Tim & Struppi 1: Tim im Kongo. S. 2.
[121] Vgl.
Hergé: Tim und Struppi. Tim im Kongo. u.a. S. 8 f., S. 11, S. 21-23, S. 38 f.,
S. 51 f., S. 55 f. und 64.
[122]Katja
Weniger: Tim und Struppi unterwegs. Das Motiv der Reise in 'Les aventures de
Tintin'. S. 108.
[123] Gerald
Munier: Geschichte im Comic. Aufklärung durch Fiktion? S. 147.
[124]Gerald
Munier: Geschichte im Comic. Aufklärung durch Fiktion? S. 105.
[125]Gerald
Munier: Geschichte im Comic. Aufklärung durch Fiktion? S. 87.
[126]Deutsche
Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.): In
Poseidons Reich. S. 97.
[127]Vgl.
Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.): In
Poseidons Reich. S. 97.
[128]Deutsche
Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.):
Unterwasserarchäologie. S. 19.
[129]Deutsche
Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.): In
Poseidons Reich. S. 97.
[130]Deutsche
Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.):
Unterwasserarchäologie. S. 20.
[131] Deutsche Gesellschaft zur Förderung der
Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.): Unterwasserarchäologie. S. 12.
[132]Vgl.
George F. Bass: Archäologie unter Wasser. S. 117.
[133]Vgl.
Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.):
Unterwasserarchäologie. S. 13.
[134] Ebd.
[135]Vgl. u.a. Deutsche
Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.): In
Poseidons Reich. S. 98-102, George F. Bass: Archäologie unter Wasser. S. 19
sowie Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e.V.
(Hrsg.): Unterwasserarchäologie. S. 13
f.
[136]„Archäologie wirkt auf viele Menschen
anziehend, so dass Felder folgendes konstatiert: 'Schon das Wort allein,
besonders aber der Reiz des Unbekannten und Unberührten und die Luft des
Abenteuers, die damit verbunden werden, scheinen eine mystische Faszination auf
Außenstehende auszuüben – die idealisierte Vorstellung vom „Archäologen als
Schatzsucher“ und die unwillkürliche Assoziierung des Berufs mit Abenteuer und
Gefahr, Geheimnis und Gold, ist weit verbreitet.' (Felder 2003)“ In: Marco
Kircher: Wa(h)re Archäologie. S. 87.
[137] George F.
Bass: Archäologie unter Wasser. S. 19.
[138] „Seit Jahrhunderten
schlummern auf dem Grund der Ozeane rund um den Erdball unermeßliche Werte im
Bauch gesunkener Schiffe – Schiffe, die nicht nur in Mittelamerika geraubte
Kostbarkeiten beförderten. Die meisten Untergangstellen sind nicht bekannt und
werden nur durch Zufall entdeckt, andere Fundstätten sind genau auf alten
Karten und in Archiven festgehalten und galten dennoch bis in die jüngste Zeit
wegen der örtlichen Verhältnisse oder der großen Tiefe als unantastbar. Erst
mit modernen wissenschaftlichen und technischen Mitteln und der sorgfältigen
Vorbereitung eines solchen Bergungsunternehmens gelingt es jetzt unter Einsatz
beträchtlicher Geldmittel nach und nach Gold und Silber, Juwelen und
Kunstschätze ans Tageslicht zu holen, die schon ewig verloren galten.“ In:
Günther Lanitzki: Amphoren – Wracks – versunkene Städte. Grundlagen, Probleme,
Erfahrungen und Ergebnisse der Unterwasserarchäologie. S. 155.
[139] Deutsche
Gesellschaft zur Förderung der Unterwasserarchäologie e.V. (Hrsg.): In
Poseidons Reich. S. 97.
[140] Günther
Lanitzki: Amphoren – Wracks – versunkene Städte. S. 164.
[141] Ebd.
[142] Ebd.
[143]Vgl. u.a.
Marco Kircher: Wa(h)re
Archäologie. S. 87 sowie Joachim Körber: Die Geschichte bei Tim & Struppi.
S. 102 und104.
[144] „Die
Archäologie ist eine spannende Wissenschaft, und oft beschäftigen sich auch mit
ihr Amateure. […] Eine solche Popularität der Archäologie stellt sogar eine
gewisse Gefahr dar. In der Britischen Enzyklopädie schreibt der Verfasser des
Stichworts 'Archaeology': 'Es ist eine Wissenschaft, die nicht ohne Mühe ihrem
Ideal treu bleibt, da die humanitäre Seite dieses Gegenstandes viele Leute zu
ihrer Erforschung herbeilockt, die nicht hinreichend vorbereitet sind.' Wenn
ein Liebhaber Bodenaltertümer untersucht oder Abhandlungen schreibt, ohne
Ausgrabungen durchzuführen, ist das noch nicht so gefährlich. Doch können von
Amateuren vorgenommene Ausgrabungen der Wissenschaft großen Schaden zufügen.
Der Vorgang der Ausgrabung ist nicht wiederholbar. Ein schlecht ausgegrabenes
Bodendenkmal ist für die Wissenschaft verloren.“ In: Alexander Mongait:
Archäologie und Gegenwart. S. 118.
[145] Vgl. Yoann und Fabien Vehlmann: Spirou & Fantasio Spezial 2:
Die steinernen Riesen. S. 3 und S. 7.
[146] Vgl. Die
steinernen Riesen. S. 4.
[147] Vgl. Die
steinernen Riesen. S. 11 und S. 14.
[148] Die
steinernen Riesen. S. 14.
[149] Vgl. Die
steinernen Riesen. S. 26, S. 37 und S. 39.
[150] Vgl. Die
steinernen Riesen. u.a. S. 33-35, S. 59 f.
[151] Günther
Lanitzki: Amphoren – Wracks – versunkene Städte. S. 164.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen